Informativ, gesellschaftsrelevant, unterhaltsam: Zahlreiche neue ORF-Kulturdokumentationen im Herbst
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Informativ, gesellschaftsrelevant, unterhaltsam: Zahlreiche neue ORF-Kulturdokumentationen im Herbst

Informativ, gesellschaftsrelevant, unterhaltsam: Zahlreiche neue ORF-Kulturdokumentationen im Herbst

„Speer goes to Hollywood“, „Meine Stadt / Deine Stadt“ mit Alfred Dorfer, Elfriede-Jelinek-Porträt, „Sterben 2.0 – Der neue Umgang mit dem Tod“ u.v.m.

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Nach einem opulenten Kultursommer mit Schwerpunkt auf die Festspielereignisse des Landes lässt die ORF-TV-Kultur im Herbst 2021 u. a. mit einer Fülle neuer Kulturdokumentationen in ORF 2 aufhorchen. So erwartet das Publikum – großteils im Rahmen der bewährten Sendeflächen „kulturMontag“, „dokFilm“ und „matinee“ – wieder eine ganze Reihe informativer, gesellschaftsrelevanter und unterhaltsamer Produktionen, die vorwiegend als Auftrags- oder Koproduktionen entstanden sind bzw. sich derzeit noch in Herstellung befinden. Ergänzend dazu stehen sehenswerte Kulturdoku-Dacapos auf dem Herbst-Spielplan.

Zu den Dokupremieren zählen Filmporträts, u. a über Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (zum 75. Geburtstag), Schauspielerin und Sängerin Lotte Lenya (zum 40. Todestag), Violinist Emmanuel Tjeknavorian oder die Kulturstädte Wien und München aus der Sicht ihrer Kabarettstars Alfred Dorfer und Luise Kinseher, die in der Heimatstadt des jeweils anderen zu Gast sind.

Weiters stehen thematisch breit gefächerte, neue Produktionen zu unterschiedlichen kulturhistorisch und gesellschaftspolitisch relevanten Themen auf dem Spielplan, wie u. a.„Sterben 2.0 – Der neue Umgang mit dem Tod“, „Top Sekret – Das Geschäft mit den Körperflüssigkeiten“ oder „Speer goes to Hollywood“.

Albert Speer
ORF/Salzgeber/Realworks
Albert Speer

Mit neuen Ausgaben werden diesen Herbst auch die beliebten ORF-Kulturdokureihen „Der Geschmack Europas“ (Burgenland, Dalmatien), „Orte der Kindheit“ (mit Brigitte Kren), „Ikonen Österreichs“ (über den Krampus) und die Kurzreihe „Museum für Zwei“ mit zahlreichen neuen Folgen fortgesetzt. Außerdem präsentiert der ebenfalls von der ORF-TV-Kultur verantwortete Publikumshit „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ zum Staffelfinale die Bilanz des Sommers.

ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl: „Unser Ziel ist, die Gesellschaft in all ihrer Diversität abzubilden. Daher setzen wir auf große Themenvielfalt, die von der Liebe über das Essen bis zum Tod reicht. Wir präsentieren Musik-Clips ebenso wie klassische Künstlerporträts, brisante Themen wie auch genussvolle Reisen für Auge und Ohr. Der Kulturherbst soll für unser Publikum in Goldfarben strahlen!“

Die wichtigsten ORF-2-Dokupremieren im chronologischen Überblick:

„matinee“, jeweils ca. 10.50 Uhr:
Neue Folgen „Museum für Zwei“

Die Miniaturenreihe „Museum für Zwei“ setzt ihre spannenden Privatführungen mit prominenten Protagonisten durch renommierte Institutionen fort. In den neuen Folgen stehen das Stift Melk (19.9.), das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels (26.9.), das Schloss Esterházy in Eisenstadt (10.10.), das Frauenmuseum Hittisau (17.10.), das Sigmund Freud Museum Wien (7.11.) und das Museum für Angewandte Kunst in Wien (21.11.) auf dem Programm.

Sonntag, 24. Oktober, 23.05 Uhr:
„Viennale Spezial“

Die 15-minütige Sondersendung als Auftakt einer ORF-„Viennale“-Nacht berichtet über die Höhepunkte von Österreichs größtem Filmfestival, wirft einen Blick auf die wichtigsten Produktionen und Retrospektiven und stellt die interessantesten Gäste vor.

Anschließend sind die vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützten Kinoproduktionen „The Trouble with being born“, „Space Dogs“ und „Teheran Tabu“ zu sehen.

Mittwoch, 27. Oktober, 20.15 Uhr:
„Liebesg’schichten und Heiratssachen“
Wer hat die meisten Zusendungen bekommen, wer hat sich tatsächlich verliebt und werden vielleicht schon gemeinsame Pläne für die Zukunft geschmiedet? Die finale Ausgabe der 25. Staffel des ORF-Erfolgsformats mit Nina Horowitz als Interviewerin und Gestalterin zieht eine Bilanz des Jubiläumssommers.

„dokFilm“ zu Allerheiligen, Montag, 1. November, 22.05 Uhr:
„Sterben 2.0 – Der neue Umgang mit dem Tod“
Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel, der sich auch auf den Umgang mit dem Tod auswirkt. Die spirituelle Frage, was nach dem Tod kommt, weicht praktischen Überlegungen wie man mit der eigenen Sterblichkeit umgeht oder was man der Nachwelt hinterlassen möchte. Der Film von Katharina Liebert und Stefan Wolner beschäftigt sich mit dem Bedürfnis nach Spiritualität abseits der kirchlichen Tradition sowie der Frage, wie sich der Trend zu Individualismus und Selbstinszenierung auf die Wahrnehmung der eigenen Vergänglichkeit auswirkt.

Anschließend zeigt ORF 2 ein Dacapo der Produktion „Grabgeschichten – André Heller und Dirk Stermann besuchen den Hietzinger Friedhof“ (23.10 Uhr).

„kulturMontag”, 8. November, 23.15 Uhr:
„New European Songbook – Back together”
Die in Kooperation mit der EBU vom ORF ins Leben gerufene, länderübergreifende Kulturinitiative „New European Songbook“ geht heuer in die fünfte Runde und präsentiert sich ganz im Zeichen des Mottos „Back together“. Die dabei entstandenen Kompositionen nationaler Musikergrößen werden mit Video-Clips auch szenisch umgesetzt. Österreich ist durch das Herbert Pixner Projekt und die österreichische Singer-Songwriterin Sibylle Kefer vertreten. Die Dokumentation stellt die Musikvideos sowie ihre Macher vor und wirft so manchen Blick hinter die Kulissen.

„dokFilm“ am Sonntag, 14. November, 23.05 Uhr:
„Speer goes to Hollywood“
Albert Speer ist der einzige hochrangige Nazi, der weder Selbstmord beging noch in Nürnberg zum Tode verurteilt wurde – man einigte sich für den Angeklagten lediglich auf ein Strafmaß von 20 Jahren Gefängnis in Spandau. Der Film von Vanessa Lapa geht der Frage nach, wie Hitlers Stararchitekt, der für zwölf Millionen Zwangsarbeiter verantwortlich war, die Lüge vom „guten Nazi“ schaffen konnte. Die israelisch-österreichisch-deutsche Koproduktion schildert Speers Versuch, sich 1971 mit einer letztendlich nie realisierten Hollywood-Verfilmung seiner „Erinnerungen“ reinzuwaschen.

„kulturmontag”, 15. November, 23.30 Uhr:
„Orte der Kindheit – Brigitte Kren“
In der jüngsten Folge der beliebten Porträtreihe begleitet Peter Schneeberger Schauspielerin Brigitte Kren an die „Orte der Kindheit“ in der Steiermark und in Oberösterreich. Gestalterin ist Ute Gebhardt.

Uhr
Brigitte Kren

„matinee“, Sonntag, 21. November, 9.35 Uhr:
„Mein Leben mit Bohuslav Martinů“
Der Film von Jakub Sommer zeichnet das Porträt eines der bedeutendsten tschechischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Anhand der Erinnerungen seiner Ehefrau mit der Bohuslav Martinů vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die USA emigrierte und 1953 wieder nach Europa zurückkehrte sowie der Aufzeichnungen der tschechischen Geheimpolizei, die ihn durch einen Freund bespitzeln ließ, erzählt die Doku seine bewegte Lebensgeschichte.

„dokFilm“, Sonntag, 21. November, 23.05 Uhr:
„Top Sekret – Das Geschäft mit den Körperflüssigkeiten“
Körperflüssigkeiten als Ware: Muttermilch, Blutplasma, Sperma – alles Sekrete, die unser Körper produziert, und das praktisch kostenlos. Der Film von Karin Berghammer und Barbara Eppensteiner erzählt, wie diese intimen menschlichen Flüssigkeiten auf dem globalen Markt gehandelt werden. Wie geht es dabei den Menschen, wenn sich ihr Innerstes als internationale Ware behaupten muss? Und wie geht es jenen, die sich mit diesem Handel beschäftigen? Inwieweit hat sich dieser Markt auf den diversen Internetportalen entwickelt und was sagt das über unsere Gesellschaft?

„kulturMontag, 22. November, 23.15 Uhr:
„Lotte Lenya – Warum bin ich nicht froh“
Die österreichisch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Lotte Lenya, Ehefrau des Komponisten Kurt Weill, wurde zu einer der wichtigsten Interpretinnen des Brecht/Weill-Musiktheaters und prägte mit ihrem unverwechselbaren Gesangsstil dessen Lieder. Ist von der Zusammenarbeit zwischen Bert Brecht und Kurt Weill die Rede, wird Lenya allerdings fast nie genannt. Anlässlich ihres 40. Todestags widmet sich das von Katja Duregger gestaltete Porträt ihrem umfangreichen, vielseitigen Schaffen.

„matinee, Sonntag, 28. November, 9.05 Uhr:
„Emmanuel Tjeknavorian – Ein Musikerleben“
Der Film von Barbara Weissenbeck begleitet den 1995 in Wien geborenen Sohn einer Pianistin und eines Dirigenten sehr persönlich auf seinem Werdegang: Vom Shootingstar als Geiger, der durch die Welt reist und eine Konzerthalle nach der nächsten für sich erobert, über den ganz privaten, philosophierenden, vor Energie und neuen Ideen strotzenden jungen Mann, der am erfolgreichen Beginn seiner zweiten Karriere als Dirigent steht.

„matinee, Sonntag, 28. November, 9.50 Uhr:
„Rachmaninov – Klang einer russischen Seele“
Die Dokumentation von Peter Rosen ist die erste umfassende filmische Biografie des bedeutenden russischen Komponisten Sergei Rachmaninov. Zu seinen Lebzeiten wurde er nicht nur als großer Komponist gefeiert, sondern auch als herausragender Pianist bewundert. Der Film verwebt Zitate Rachmaninovs mit Interviews der angesehensten Pianisten von heute. Es ist eine Geschichte der Überwindung schwerer Schicksalsschläge und der Erlösung durch die Kraft der Musik.

„matinee, Sonntag, 28. November, 10.50 Uhr:
„Ikonen Österreichs – Der Krampus“
Im Gasteinertal findet eine der urtümlichsten Formen des Krampuslaufes statt. Dort verkörpert der Krampus nicht das Böse an sich, sondern vertreibt es, wie die jüngste, von Gabi Schiller gestaltete Folge der Kulturdokureihe „Ikonen Österreichs“ zeigt.

Dacapo-Termine zu besonderen Anlässen

Anlässlich des 35. Todestags von Cary Grant blickt der „dokFilm“ am Sonntag, dem 28. November, um 23.05 Uhr mit dem Porträt „Der Mann, der Cary Grant wurde“ von Mark Kidel hinter die Maske des gefeierten Hollywood-Mimen.

„Begierde und Sehnsucht – Arthur Schnitzler“ erinnert in der „matinee“ am Nationalfeiertag, am Dienstag, dem 26. Oktober, um 10.00 Uhr anlässlich des 90. Todestags an den österreichischen Schriftsteller.