Universum History

Imperium der Sonne (2) - Die Maya

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Die Maya setzten neue Maßstäbe in Mathematik und Astronomie.

Schon vor mehr als 2.000 Jahren bauten die Maya mitten im Dschungel Mittelamerikas Städte. Sie errichteten Handelszentren und leisteten Pionierarbeit durch die Einführung einer eigenen Schrift. Gelehrte der Maya setzten neue Maßstäbe in Mathematik und Astronomie. Doch was ist der Grund für den Untergang der einst so blühenden Hochkultur? Die „Universum History“-Dokumentation „Imperium der Sonne – Die Maya“ von Carsten Obländer und Anne Holländer (Bearbeitung ORF: Ronja Scherzinger) veranschaulicht mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Hintergründe, die zum Verfall des Reiches geführt haben könnten.

Anschließend zeigt „Universum History“ „Imperium der Sonne – Die Azteken“.

ORF/STORY HOUSE Productions/Carsten Obländer
Im Bild: Archäologin Michelle Toledo in der Ausgrabungsstätte von Joya de Cerén.

Was die Archäologie erzählt

Das Grenzgebiet zwischen Guatemala und Mexiko verbirgt unter dem dichten Blätterdach des Regenwaldes eine Meisterleistung der Baukunst – die untergegangene Maya-Stadt El Mirador. Mit Hilfe modernster Laser-Technologie gelang es einem Forschungsteam, die Überreste der verschwundenen Stadt nun sichtbar zu machen. Durch den Einsatz spezieller Technologie kommen Tempelanlagen, Paläste, Verteidigungsanlagen und sogar ganze Straßenzüge zum Vorschein. Forscher und Forscherinnen gehen heute von einer Bevölkerungszahl von El Mirador zwischen 100.000 und 250.000 Menschen um 800 v. Chr. aus.

ORF/STORY HOUSE Productions/Carsten Obländer
Im Bild: Die Maya bauen Mais, Bohnen, Kürbis, Avocado und Kakao an.

Zwischen blühender Landwirtschaft, Opferritualen und Wissenschaft

An der Spitze der Maya-Gesellschaft stehen Gottkönige, die als Vermittler zwischen den Göttern und den Menschen fungieren. Um das Handeln der Götter zu ihren Gunsten zu beeinflussen, führten die Maya offenbar grausame Rituale durch – von rituellen Verstümmelungen bis hin zu Blut- und Menschenopfern. Damit wollten sie wohl die Sicherheit für ihr Volk gewährleisten. Doch die Bedingungen, mitten im Dschungel Landwirtschaft zu betreiben, sind nicht ideal. Um die Versorgung für eine so große Anzahl an Menschen zu garantieren, eignen sich die Maya ein erstaunliches Wissen über neue Methoden beim Kultivieren von Nutzpflanzen an. Sie schaffen es, aus dem Wildgras Teosinte Mais als nährstoffreiches Grundnahrungsmittel zu züchten und erzielen damit hohe Erträge. Aber nicht nur mit ihrer Versorgungsstrategie setzen die Maya neue Maßstäbe. Die Gelehrten der Maya sind in Mathematik und Astronomie ihrer Zeit weit voraus. Ihre Erfindung der Zahl Null, die in Europa erst ab dem 12. Jahrhundert bekannt ist, prägt bis heute unser Leben. Ohne ein Teleskop konnten die Maya zudem Kometenerscheinungen, Sonnen- und Mondfinsternisse exakt vorhersagen. Zudem gehören sie zu den fünf Hochkulturen, die eine eigene Schrift entwickelten. Einst besaßen die Herrscher riesige Bibliotheken voller Faltbücher, sogenannter Kodizes. Bis die spanischen Eroberer die meisten davon als Teufelswerk verbrennen ließen.

ORF/STORY HOUSE Productions/Nicolas Ortega Ward
Im Bild: In heiligen Zeremonien kommen die Maya ihren Göttern besonders nah.

Der Zerfall einer Zivilisation

Doch anders als das Inka- oder das Aztekenreich wurde die Maya-Hochkultur nicht durch europäische Konquistadoren zerstört. Dürreperioden, Raubbau an der Natur und Kriege zwischen den Stadtstaaten brachten das Reich der Maya zu Fall.

Die Dokumentation rekonstruiert die Geschichte der Maya von deren Aufstieg bis zum Verschwinden ihrer einzigartigen Hochkultur. Ergebnisse neuester technologischer Forschungen, sensationelle archäologische Funde und aufwendig gedrehte Reenactments machen das Leben der Maya greifbar.

Gestaltung

Carsten Obländer

Anne Holländer

Bearbeitung

Ronja Scherzinger