Dritter und letzter Teil:

Universum History

Imperium der Sonne (3) - Die Azteken

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Innerhalb von rund 200 Jahren schaffen es die Azteken, von einem einfachen Nomadenvolk zu den Herrschern Mittelamerikas aufzusteigen.

Mitte des 14. Jahrhunderts errichten die Azteken ein Großreich in Mittelamerika. Als Zentrum ihrer Macht erschaffen sie die geheimnisvolle Stadt „Tenochtitlán“ mit schwimmenden Gärten im Texcoco-See. Von dort aus vergrößert Azteken-Herrscher Moctezuma durch zahlreiche Kriege sein Reich, das sich auf das Gebiet des heutigen Mexiko erstreckt. Die Azteken errichten eine Hochkultur mit modernen Strukturen, doch es gibt auch eine dunkle Seite – Rituale mit Menschenopfern. Die „Universum History“-Dokumentation „Imperium der Sonne – Die Azteken“ von Carsten Obländer und Anne Holländer (ORF-Bearbeitung: Ronja Scherzinger) liefert spannende Erkenntnisse über das Vermächtnis der Azteken, deren Herrschaft im 16. Jahrhundert schließlich von den spanischen Eroberern beendet wird.

ORF/STORY HOUSE Productions/Nicolas Ortega-Ward
Im Bild: Die Inselstadt der Azteken wird durch Dämme und Kanus mit Lebensmitteln und Waren versorgt.

Die Erfindung der ,,schwimmenden Gärten"

Innerhalb von rund 200 Jahren schaffen es die Azteken, von einem einfachen Nomadenvolk zu den Herrschern Mittelamerikas aufzusteigen. Eine göttliche Prophezeiung soll sie in das Seengebiet des mexikanischen Hochlands geführt haben, wo sie ihre Hauptstadt Tenochtitlán errichten. Für eine vom Land unabhängige Nahrungsversorgung betreiben die Azteken systematische Landgewinnung im Salzwassersee. Sie ernten Nutzpflanzen wie Mais, Avocados, Süßkartoffeln und Kürbisse. Die „schwimmenden Gärten“ der Azteken existieren nach wie vor, heute am Rand von Mexiko-Stadt.

ORF/STORY HOUSE Productions/Tomas Sassenberg
Im Bild: Die Schulen der Azteken waren für alle Kinder – egal welcher Schicht sie angehörten.

Eine ziemlich moderne Gesellschaft

Die Azteken bauen ein fortschrittliches Gesellschaftssystem auf. Sie etablieren ein Schulsystem, das Buben und Mädchen aus allen sozialen Schichten offensteht. Auf den Märkten werden Steuern eingehoben, und es gibt Aufseher, die für Ordnung sorgen. Richter überwachen die Einhaltung der Gesetze. Und es gibt sogar ein hochmodernes Toilettensystem mit einer funktionierenden Kanalisation. Doch auch die Ausführung grausamer Rituale gehört zur Kultur der Azteken. Aztekische Handschriften beschreiben Zeremonien mit Menschenopfern, mit denen sie ihren Göttern huldigen und den Fortbestand ihrer Gesellschaft sichern. Zeugnisse davon befinden sich noch heute im Untergrund von Mexiko-Stadt. Im Jahr 2015 kommt es bei archäologischen Ausgrabungsarbeiten zu einem schockierenden Fund: Unweit der Tempelpyramide werden, aufgereiht auf einem Holzgerüst, Tausende Menschenschädel entdeckt – die Überreste derer, die als Blutopfer auf den Altären der Aztekenpriester endeten.

ORF/STORY HOUSE Productions/Nicolas Ortega-Ward
Im Bild: Ein Feind, gegen den die Azteken nicht ankamen, waren die Infektionskrankheiten, die die Spanier aus Europa mitbrachten. Sie löschten fast die Hälfte der Population aus und besiegelten den Untergang des großen Volkes.

Der Zerfall des Aztekenreiches

Kurz vor der Ankunft der Spanier sehen die Priester der Aztekenhauptstadt Tenochtitlán Anzeichen für eine Zeitenwende. Im Jahr 1519 ist es soweit: Der spanische Konquistador Hernán Cortés landet mit 500 spanischen Soldaten an der Küste des Aztekenreichs. Der Gefahr, die von den Fremden ausgeht, sind sich die Azteken zunächst nicht bewusst. Die Dokumentation beleuchtet Aufstieg und Fall der Azteken. Archäologische Ausgrabungen veranschaulichen eindrucksvoll, was von der einstigen Metropole Tenochtitlán noch übrig ist.

Gestaltung

Carsten Obländer

Anne Holländer

Bearbeitung

Ronja Scherzinger