
ORF-III-Programmtag zum Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner
Am Montag, dem 27. Jänner, ab 13.00 Uhr widmet ORF III dem Gedenken an die Opfer des Holocaust einen 13-teiligen Programmtag. Der Schwerpunkt startet mit dem Film „Vom Überleben in Auschwitz - Die letzten Zeuginnen“, in dem Frauen zu Wort kommen, die das Grauen des Konzentrationslagers überlebt haben, darunter die Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch sowie Anne Franks Stiefschwester Eva Schloss.
Die Sendung „Die letzten Zeitzeugen – Rudolf Gelbard“ (13.45 Uhr) zeigt ein Interview mit einem Holocaust-Überlebenden des KZ Theresienstadt.
Anschließend ehrt die Dokumentation „Gerechte unter den Völkern - Ella Lingens“ (14.10 Uhr) die Courage und Menschlichkeit der österreichischen Medizinerin und Juristin, die während der Reichspogromnacht Juden versteckte und dafür ins KZ Auschwitz deportiert wurde, wo sie wiederum ihre privilegierte Stellung nutzte, um Mithäftlinge vor der Vernichtung zu bewahren.
Die Sendung „Die letzten Zeitzeugen - Interviews mit Überlebenden des Holocaust“ (15.00 Uhr) arbeitet danach weitere Interviews mit Holocaust-Überlebenden auf.
Eine zweite Ausgabe der Reihe „Gerechte unter den Völkern“ erzählt die Geschichte der österreichischen Schauspielerin „Dorothea Neff“ (16.00 Uhr), die ihrer von der Deportation bedrohten jüdischen Freundin Lilli Wolff Unterschlupf gewährte.
„Dianas Vermächtnis - Die Kinderretterin aus Tirol“ (16.40 Uhr) beschäftigt sich mit der Innsbruckerin Diana Budisavljević (geborene Obexer), die während des Zweiten Weltkriegs Tausende Kinder vor dem sicheren Tod in Konzentrationslagern in Kroatien bewahrte.
Beispiellose Rettungsaktionen während der NS-Zeit thematisiert die Dokumentation „Züge ins Leben - Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg“ (17.30 Uhr), in der die Überlebenden Hans Menasse, Ilse Melamid, Ari Rath und Dora Schimanko die Geschichten ihrer Kindertransporte erzählen.
„ORF III AKTUELL Spezial“: Erika Freeman zu Gast im Parlament
Um 18.20 Uhr (auch auf ORF ON) überträgt ein „ORF III AKTUELL Spezial“ live-zeitversetzt das Gespräch sowie die Diskussion mit Erika Freemann aus dem Sitzungssaal des Nationalrats. Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz findet am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, am Montag, dem 27. Jänner 2025, im Parlament eine Diskussionsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler statt. Im Mittelpunkt steht ein Gespräch mit Zeitzeugin Erika Freeman, das Danielle Spera, Executive Director Kultur.Medien.Judentum., moderieren wird. Freeman, die als Kind vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen musste, wird über ihre Erlebnisse berichten und anschließend Fragen der Jugendlichen beantworten. In ihrer beruflichen Karriere als international anerkannte Psychoanalytikerin war sie u. a. als Beraterin der damaligen israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir sowie als mentale Stütze für Hollywoodlegenden wie Marilyn Monroe und Woody Allen tätig. Heute gehört Erika Freeman zu den letzten noch lebenden Stimmen jener, die die Gräuel des Nationalsozialismus als Verfolgte am eigenen Leib miterleben mussten.
Im Hauptabend von ORF III rekonstruiert der Film „Ein Tag in Auschwitz“ (20.15 Uhr) einen typischen Tagesablauf im Konzentrationslager im Mai 1944 und verdeutlicht mit Interviews von Überlebenden und Fotos aus dem historischen „Auschwitz-Album“, das heute in der Gedenkstätte Yad Vashem aufbewahrt wird, die Alltäglichkeit des Massenmords.
Die anschließende Neuproduktion „Der Spion von Auschwitz - Der Mann, der sich ins Lager schmuggelte“ (21.10 Uhr) erzählt die bemerkenswerte Geschichte eines polnischen Offiziers, der ein Unterstützungs- und Informationsnetz aufbaute sowie den Widerstand im KZ organisierte.
Danach thematisiert der gleichnamige Film die Situation der „Die Ghettos und der Holocaust“ (22.05 Uhr). Anders als in Konzentrationslagern gab es kein System, sondern entschieden die lokalen Behörden, wie die jüdische Bevölkerung in rund 1.200 Ghettos isoliert und ausgebeutet werden sollte.
Die Dokumentation „Auschwitz vor Gericht“ (23.05 Uhr) beleuchtet einen der wichtigsten und größten Prozesse der deutschen Rechtsgeschichte näher: 1963 mussten sich in Frankfurt 21 Angehörige der Waffen-SS, die zum Personal des Konzentrationslagers Auschwitz gehört hatten, in einem Verfahren für ihre Taten verantworten.
Nach dem Stück „Die Ermittlung“ (23.50 Uhr) von Peter Weiss befasst sich schließlich der gleichnamige Spielfilm mit der juristischen Aufarbeitung der Grausamkeiten des Holocausts. Im Zentrum stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. Mit Rainer Bock (Richter), Clemens Schick ( Ankläger), Bernhard Schütz (Verteidiger), Karl Markovics (Häftlings-Zeuge), Nicolette Krebitz (Häftlingszeugin) u. v. a. Regie: RP Kahl.