Das Wiener Gartenbaukino aufgenommen am Donnerstag, 20. Oktober 2022 im Rahmen der Viennale - Eröffnungsgala mit der Film-Premiere ,,Vera" von Tizza Covi und Rainer Frimmel in Wien
APA/TOBIAS STEINMAURER

„Die Lange Nacht der Viennale“ am 31. Oktober in ORF2, Werner-Herzog-Abend am 28. Oktober in ORF III

Mit „Viennale Spezial“, Dokus und Spielfilmen

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Am 20. Oktober wurde die Jubiläumsausgabe des größten Filmfestivals Österreich, der Viennale, eröffnet. Noch bis 1. November wird der opulente Filmreigen aus rund 120 internationalen wie heimischen Produktionen in den Kinosälen der Bundehauptstadt gefeiert. Der ORF, der mit sechs im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Projekten im Programm vertreten ist, würdigt das Ereignis mit einem TV-Schwerpunkt.

Am 31. Oktober präsentiert ORF 2 auf dem „kulturMontag“-Sendeplatz ab 22.30 Uhr „Die Lange Nacht der Viennale“, die aus vier Sendungen besteht. Bereits am Freitag, dem 28. Oktober, gestaltet ORF III einen Programmabend zum 80. Geburtstag von Kultregisseur Werner Herzog, der 1991 selbst Viennale-Direktor war.

„Die Lange Nacht der Viennale“ in ORF2: „Viennale Special“, „Cinema Austria“, „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ und „Weiyena – Ein Heimatfilm“

Zum Auftakt der „Langen Nacht der Viennale“ wirft die von ORF-Filmexperte Christian Konrad gestaltete Reportage „Viennale Spezial – Österreichs größtes Filmfestival wird 60“ (22.30 Uhr) einen Blick auf dessen bewegte Geschichte, lässt Regielegende Werner Herzog, der 1991 (gemeinsam mit Reinhard Pyrker) die Viennale leitete, zu Wort kommen, stellt die interessantesten Filme und spannendsten Retrospektiven vor und präsentiert die persönlichen Tipps von Festivaldirektorin Eva Sangiorgi.

Die anschließende Dokumentation befasst sich mit dem „Cinema Austria – Die ersten 112 Jahre“ (23.05 Uhr): Darin spannt Regisseur Frederick Baker einen thematischen Bogen von frühen Klassikern bis zum „New Austrian Cinema“ und schürft an Originalschauplätzen nach filmhistorischen Hintergründen, holt Frühwerke namhafter Filmemacher ans Licht, gibt Einblicke hinter die Kulissen und lässt erfolgreiche österreichische Filmschaffende wie Michael Haneke, Stefan Ruzowitzky, Christoph Waltz, Michael Glawogger, Ulrich Seidl, Klaus Maria Brandauer und Jessica Hausner zu Wort kommen.

Als TV-Premiere ist danach der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ (0.50 Uhr) des Filmemacher-Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel zu sehen, das heuer mit „Vera“ den Eröffnungsfilm der Viennale beisteuerte. „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ ist ein Oral-History-Porträt zweier befreundeter Protagonisten der Wiener Unterwelt der 1960er Jahre: des Gaunerkönigs Alois Schmutzer und des Wienerlied-Sängers Kurt Girk, die im Rückblick über ihre Zeit und ihren Prozess berichten. Der Film ist eine Liebeserklärung an ein vergangenes Wien und zeichnet zugleich ein Sittenbild der österreichischen Nachkriegsgeschichte.

Ebenfalls eine TV-Premiere ist die Ausstrahlung von „Weiyena – Ein Heimatfilm“ (2.45 Uhr) von Weina Zhao und Judith Benedikt, die „Die Lange Nacht der Viennale“ beschließt. In dem vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens unterstützten Dokumentarfilm beleuchtet Filmemacherin Weina Zhao, die in China geboren wurde und seit frühester Kindheit in Wien lebt, das Schicksal ihrer Familie und damit auch 100 Jahre chinesischer Geschichte. Dabei stößt sie auf traumatische Erinnerungen und sieht sich mit ihrer eigenen entwurzelten Identität konfrontiert. Weinas Reise berührt die großen Themen des 21. Jahrhunderts: Migration, Identität und Vergangenheitsbewältigung.

Werner-Herzog-Abend in ORF III: „Kultur Heute Spezial“, „Mein liebster Feind“, „Fitzcarraldo“, „Aguirre, der Zorn Gottes“

Bereits am Freitag, dem 28. Oktober, bringt ORF III, ebenso wie die Viennale selbst, einen Werner-Herzog-Schwerpunkt zum 80. Geburtstag des Kultregisseurs und ehemaligen Festivaldirektors. In einem „Kultur Heute Spezial“ (19.45 Uhr) lässt Herzog im Gespräch mit Denise Seifert seine Karriere Revue passieren. Im Hauptabend steht der Spielfilm „Königin der Wüste“ (20.15 Uhr) über die 1868 geborene Gertrude Bell auf dem Programm, die sich nach einer Reise nach Teheran entschließt, als Forschungsreisende die Region zu erkunden und so als Historikerin und Geheimdienstmitarbeiterin zur Vermittlerin zwischen dem Orient und dem British Empire wird.

Anschließend folgt der Dokumentarfilm „Mein liebster Feind“ (22.25 Uhr), für den Werner Herzog in Peru die Drehorte seiner Kultstreifen „Aguirre“ und „Fitzcarraldo“ mit Klaus Kinski besuchte. Unterstützt von Filmausschnitten, Archivaufnahmen und Gesprächen mit Kollegen entwirft er ein plastisches Bild des exzentrischen Ausnahmeschauspielers Klaus Kinski.

Danach zeigt ORF III die beiden Spielfilme „Fitzcarraldo“ (0.05 Uhr) und „Aguirre, der Zorn Gottes“ (2.45 Uhr).

Der ORF auf der Viennale

Mit sechs im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Produktionen ist der ORF bei der diesjährigen Viennale 2022 mit dabei: Im Festivalprogramm vertreten sind David Wagners auf wahren Begebenheiten basierender, bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig ausgezeichneter Spielfilm „Eismayer“ mit Gerhard Liebmann in der Titelrolle, Peter Hengls Horrorfilm „Family Dinner“ mit u. a. Pia Hierzegger und Michael Pink sowie Ulrich Seidls Drama „Sparta“ mit u. a. Georg Friedrich.

Filmstill "Sparta"
Ulrich Seidl Filmproduktion

Als Eröffnungsfilm der Viennale wurde Tizza Covis und Rainer Frimmels ebenfalls in Venedig ausgezeichnetes Porträt über die Schauspielerin „Vera“ Gemma präsentiert. Claudia Müller wird in ihrem Dokumentarfilm über „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“, während Nikolaus Geyrhalters Doku „Matter out of Place“ das brisante Thema Müll ins Licht rückt.

Viennale im Radio

Ö1 berichtet laufend in den „Journalen“ und „Kulturjournalen“ über die Eckdaten der heurigen Viennale und präsentiert die Highlights des internationalen Filmfestivals.

FM4 berichtet täglich on air und auf fm4.ORF.at. Am Dienstag, den 25. Oktober, steht „FM4 Homebase Spezial“ (21.00 Uhr) ganz im Zeichen der Viennale: Eine Stunde lang gibt es Interviews u. a. mit Peter Hengl über seinen Film „Family Dinner“, Ruth Beckermann, die anlässlich ihrer Produktion „Mutzenbacher“ über Sex, Freizügigkeit und Moralinstanzen spricht, sowie mit den Regisseuren David Cronenberg und Nina Menkes.

Zum 60. Geburtstag widmet Flimmit (flimmit.at) der Viennale eine eigene Jubiläumskollektion mit einer umfassenden Retrospektive preisgekrönter, heimischer Film-Highlights aus den vergangenen Jahren. Mit dabei Michael Glawoggers unvollendetes Meisterwerk „Untitled“, Jessica Hausners Drama „Lovely Rita“ sowie Veronika Franz’ und Severin Fialas Horrorfilm „Ich seh, ich seh“.

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