'Die lange Nacht der Viennale'

Weiyena - ein Heimatfilm

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Zwei Familiengeschichten, zwei Metropolen und ein Jahrhundert verschmelzen in einer Person: Weina Zhao. Ihre Eltern nannten die kleine Tochter „Wien“ - Wéiyěnà - als sie von Peking nach Österreich auswanderten.

Weina Zaho in Beijing (Peking) bei Nacht
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Weina Zaho in Beijing (Peking) bei Nacht

Doch Weina zieht es zurück nach China zu den Wurzeln ihrer Familie. Bald stößt sie auf traumatische Erinnerungen ihrer Angehörigen – von der japanischen Besatzung bis hin zur jahrelangen Gefangenschaft während der Kulturrevolution. Wunden werden aufgerissen und Weina sieht sich mit ihrer eigenen Identität konfrontiert.

Der Shanghai Film Park im April 2019
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Der Shanghai Film Park im April 2019

Alles beginnt mit Weinas zaghafter Annäherung an ihre Verwandtschaft. Sie stellt Fragen und erntet oft nichts als Schweigen.

Großvater Huang Minghua verlässt sein Arbeitszimmer nur noch selten
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Großvater Huang Minghua verlässt sein Arbeitszimmer nur noch selten

Erst nach und nach offenbaren sich dahinter Scham, tiefe Verletzungen und bis heute empfundene Loyalität gegenüber Autoritäten und Ideologien.

Großmutter Ying Xuan bei Filmarbeiten
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Großmutter Ying Xuan bei Filmarbeiten

Der eine Teil der Familie lebte im glamourösen Shanghai der 1930er Jahre; sie waren wohlhabende Leute, beschäftigten sich mit Architektur und gehörten zu den Pionieren der chinesischen Filmgeschichte.

Großmutter Liu Shuzhen und Weina in ihrem Heimatdorf
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Großmutter Liu Shuzhen und Weina in ihrem Heimatdorf

Die Mitglieder des anderen Familienzweigs waren arme Bauern im Norden des Landes, wo der Analphabetismus grassierte.

Großvater Zhao Shimin, kurz nach der Hochzeit verließ er sein Dorf und ging an das andere Ende des Landes um auf den staatlichen Ölfeldern zu arbeiten.
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Großvater Zhao Shimin, kurz nach der Hochzeit verließ er sein Dorf und ging an das andere Ende des Landes um auf den staatlichen Ölfeldern zu arbeiten. Durch seine gute Arbeit als Techniker wurden er und seine Familie bereits einige Jahre später nach Peking versetzt. Eine ganz besondere Ehre in Mao's China.

In den so konträren Biografien der beiden Familien spiegelt sich die Entwicklung Chinas vom langen Marsch Maos über die Tragödien der Kulturrevolution bis in die Moderne wider.

Bilder der Kulturrevolution im heutigen China
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Bilder der Kulturrevolution im heutigen China

Fünf Jahre lang haben Regie-Debütantin Weina Zhao und Koregisseurin sowie Kamerafrau Judith Benedikt an ihrem Film gearbeitet. Herausgekommen ist ein einzigartiges Zeugnis eines Kapitels des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der „österreichischen Chinesin“ Weina. Sie sorgt dafür, dass in der bedrückenden Familienchronik auch aufheiternd komische Momente und viel Lebensfreude ihren Platz haben.

Liebste Aktivität der Familie - Teigtaschen machen
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Liebste Aktivität der Familie - Teigtaschen machen

Das Ergebnis: Ein mehrfach preisgekrönter Film, der die großen Themen des 21. Jahrhunderts - Migration, Identität und Vergangenheitsbewältigung – auf sehr persönliche, berührende und aufschlussreiche Weise behandelt. In Zusammenarbeit mit dem ORF aus Mitteln des Film/Fernseh-Abkommens hergestellt.

Regie
Weina Zhao
Judith Benedikt

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