WELTjournal

Südtirol - Zwischen Sprachen zerrissen

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Wenn heute von Südtirol die Rede ist, meint man eine prosperierende Region, der malerische Landschaften und ein spannender Mix aus deutscher, ladinischer und italienischer Lebensweise ein einzigartiges Flair verleihen. Doch noch in den 1960er Jahren explodierten hier Bomben und es gab Todesopfer. Der Südtirol-Terrorismus richtete sich gegen die Unterdrückung und Bevormundung durch den italienischen Staat. Österreich brachte die Südtirol-Frage vor die UNO. Die zähen diplomatischen Verhandlungen führten schließlich 1972, vor 50 Jahren, zu einem neuen Autonomie-Statut, das dem zerrissenen Landstrich weitgehende Selbstbestimmung, Frieden und Wohlstand brachte.

WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth ist selbst Südtirolerin und weiß, wieviel die Menschen im Land trennt und verbindet zugleich. In ihrer Reportage beleuchtet sie das sogenannte ‚ethnische Proporz-System‘, ein Pfeiler der Autonomie, der die Vergabe von öffentlichen Ämtern und Geldern nach Sprachgruppen aufschlüsselt.

Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher mit Weltjournal-Reporterin Ines Pedoth in seinem Heimatdorf Völs am Schlern.
ORF
Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher mit WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth in seinem Heimatdorf Völs am Schlern.

Für Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher ist es ein einzigartiges Befriedungsinstrument „in einer Situation, wo es immer die Sorge gibt, dass die anderen mehr bekommen, und man selbst benachteiligt wird.“ Wer zweisprachig aufgewachsen ist, wie die jungen Aktivisten Zeno Oberkofler und Max Gurschler, empfindet den Zwang, sich für eine Sprachgruppe entscheiden zu müssen, als ´ethnische Fußfessel‘. Ines Pedoth begleitet die beiden durch Bozen und erfährt, wie sehr das Proporz-System ihr Leben einengt.

WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth, selbst Südtirolerin, begleitet Zeno Oberkofler (links im Bild) und Max Gurschler durch Bozen. Die Beiden sind zweisprachig aufgewachsen und wehren sich gegen die Aufteilung der Bevölkerung in Sprachgruppen.
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WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth, selbst Südtirolerin, begleitet Zeno Oberkofler (links im Bild) und Max Gurschler durch Bozen. Die Beiden sind zweisprachig aufgewachsen und wehren sich gegen die Aufteilung der Bevölkerung in Sprachgruppen.
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