
Universum History
Königin der Lüfte - Das tragische Ende der Concorde
Die Concorde: Sie ist die Siegerin im internationalen Wettstreit um das erste Passagier-Überschallflugzeug. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der europäischen Concorde und ihren Kontrahenten: der sowjetischen Tupolew Tu-144 und der amerikanischen Boeing 2707. Die „Universum History“- Dokumentation „Königin der Lüfte – Das tragische Ende der Concorde“ von Oscar Chan (ORF-Bearbeitung: Hans Wu, Corinna Glaser) erzählt im Rahmen der neuen Reihe „Bilder, die Geschichte schrieben“ am Freitag, dem 25. Juli, um 22.35 Uhr in ORF 2 und ORF ON über den Kampf um die Lufthoheit am Flugzeugmarkt in den 1970er Jahren, die technischen Herausforderungen und spannende Spionageaktivitäten. Es ist ein Triumph europäischer Flugzeugbauer über die amerikanischen und russischen Konkurrenten. Doch am Ende steht eine Tragödie, die mehr als 100 Menschen das Leben kostet. Das Bild der Trümmerteile des gefeierten Überschallflugzeugs geht um die Welt. Die Concorde war kurz nach dem Start abgestürzt.

Kriegerin des Kalten Krieges
In den 1960er und 1970er Jahren war die Vorstellung von Überschallflügen mehr als nur ein Traum – es war eine Vision der Zukunft. Mit Milliarden-Dollar-Budgets und radikalen neuen Designs strebten Ingenieure danach, die Grenzen der Luftfahrt auszuloten. Mit ihrer Fähigkeit, mit doppelter Schallgeschwindigkeit zu fliegen, revolutionierte die Concorde die Luftfahrt. Somit war sie schneller als die Erdrotation: In rund drei Stunden überquerte sie den Atlantik und bot den Passagieren einen Blick auf die Krümmung der Erde. Der intensive Wettstreit um das erste kommerzielle Überschallflugzeug war außerdem geprägt von politischen Machtverhältnissen. Der Journalist Jonathan Glancey bezeichnete die Concorde als „Kriegerin des Kalten Krieges“, die aus dem Dreikampf um die technologische Vorherrschaft hervorging. Die Sowjetunion wurde der Industriespionage beschuldigt, nachdem Pläne aus den britischen und französischen Fertigungsstätten dorthin gelangt waren.

Zwischen Triumph und Tragödie
Die Concorde trotzte den technologischen Problemen und der Konkurrenz durch die sowjetische Tupolew Tu-144 und das amerikanische Boeing-Projekt, sie wurde zum Leitbild für den europäischen Innovationsgeist, ein Symbol für technologische Errungenschaft und Eleganz. Doch die anfänglichen Erfolge wurden schließlich von wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen eingeholt. Der Überschalllärm führte zu internationalen Flugverboten über Land, was die kommerzielle Attraktivität erheblich einschränkte. Und dann geht im Juli 2000 ein Bild der Trümmerteile der Concorde um die Welt: Nach dem tragischen Unfall am 25. Juli 2000 unmittelbar nach dem Start vom Pariser Flughafen Roissy mit 113 Toten und zahlreichen Schwerverletzten sowie den veränderten Bedingungen in der Luftfahrt nach den Ereignissen des 11. September 2001 wurde der Betrieb der Concorde 2003 eingestellt. Ihr Vermächtnis bleibt jedoch bestehen – als Inbegriff für die Grenzen des Möglichen und als Inspiration für zukünftige Innovationen in der Luftfahrt.