Panorama

Die Ausnahmekünstlerin Kiki Kogelnik

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Anlässlich der großen Kiki Kogelnik Retrospektive im Kunstforum Wien, widmet sich diese Ausgabe von PANORAMA dem – wie „Die Zeit“ jüngst schrieb – „einzigen Pop-Art-Star Österreichs“. Ob das Werk der Kärntnerin nun der Pop Art zuzurechnen ist oder nicht, daran scheiden sich die Geister. Unbestritten ist, dass die Arbeiten der 1997 früh Verstorbenen auch heute noch relevant sind.

Ein 1967 für die ORF-Kameras inszenierter Spaziergang Kogelniks über den Stephansplatz spiegelt das kulturelle Klima im Wien der 1960er Jahre. Zumindest die Fiaker waren damals noch nicht reif für Frauen im Herrenanzug mit lebensgroßen Styropor-Figuren unter dem Arm und raunzten heftig. Der nachfolgende Blick des ORF in die „Galerie Nächst St. Stephan“ zeigt aber: 1967 waren die künstlichen Menschen der Wahl-New-Yorkerin, die heute unter dem Stichwort „Cyberfeminismus“ neue Aktualität erlangen, das Kunstereignis der Stadt.

1969 besuchte Regisseur Hannes Zell die Künstlerin in New York. Hier präsentierte sie sich im silbernen Space Age Anzug und - gut vernetzt mit den Kunstgrößen ihrer Zeit - an der Seite von Popart-Ikone Roy Lichtenstein. 1994 durfte Helga Ripper für die Sendung „ARTgenossen“ mit dabei sein, als Kogelnik mit den Glasbläsern von Murano die „Venetian Heads“, ihre wohl bekanntesten Skulpturen, realisierte.

Dem Frauenmagazin PRISMA gab Kogelnik 1975 ausführliche Einblicke in ihren mitunter schwierigen Lebensweg als Künstlerin jenseits der gängigen Rollenvorstellungen. Als Anhängerin der Frauenbewegung blickte sie optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube, dass in den nächsten 50 Jahren in der Kunstwelt z.B. die Frauen unglaublich aufholen werden.“

Zusammengestellt von Silvia Heimader

Präsentiert von Nina Horowitz