Menschen & Mächte

Der Russland-Feldzug - Krieg und Tod

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Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel das Dritte Reich die Sowjetunion.

Das Ziel: Die Unterwerfung des russischen Volks in einem „Rassenkrieg“, die Vernichtung des russischen Judentums und die Beseitigung des Kommunismus.

Hitler wie Stalin führten diesen Krieg so brutal und kompromisslos, dass es an der „Ostfront“ zu den furchtbarsten Schlachten, den höchsten Opferzahlen, den größten Verbrechen im 2. Weltkrieg kam. Bis heute wirkt dieser Krieg nach, sowohl in den Erinnerungen der Kriegsgeneration und ihrer Familien wie auch in der Politik Europas. Robert Gokl und Carola Schneider, ORF-Büro Moskau, analysieren in der Dokumentation Ablauf und Folgen des Russland-Feldzugs.

Kriegsbeginn 1941
ORF/© Alois Beck
Kriegsbeginn 1941

Teil 1: Krieg und Tod

Die Sendung geht der Frage nach, wie dieser Krieg auf beiden Seiten der Front erlebt wurde. Für viele Soldaten in Wehrmacht und Waffen-SS begann der Krieg 1941 als fanatischer Kampf gegen den großen ideologischen Gegner. Unter den 3 Millionen Soldaten, die 1941 die Sowjetunion überfielen, waren hunderttausende Österreicher. Etwa Karl Gabriel, Waffen-SS-Mann aus Wien: „Jetzt ging es gegen den Bolschewismus! Jetzt ging es um die Entscheidung.“

Wehrmachtssoldat an der Ostfront
ORF/Schüssler

„Tod den deutschen Okkupanten! “

Die Soldaten in der Roten Armee verteidigten ihre Heimat, nach der Parole Stalins: „Tod den deutschen Okkupanten! Der Sieg wird unser sein!“ Fjodor Bondarenko aus Tomsk in Sibirien meldete sich zur Roten Armee: „Ich betete zu Gott: Herr, erbarme dich meiner. Ich gehe mein Heimatland verteidigen.“

Verwundete Rotarmisten an der Ostfront
(c) Scjhüssler
Verwundete Rotarmisten an der Ostfront

Völlige Niederlage

Der geplante „Blitzkrieg“ gegen die Sowjetunion wurde für die Wehrmacht bis 1945 zur völligen Niederlage. Aber der Preis für die Rote Armee war hoch: Die Sowjetunion hatte 1945 die höchsten Opferzahlen des 2. Weltkriegs - 27 Millionen zivile und militärische Tote.

Soldaten – Gräber
ORF/© Alois Beck
Soldaten – Gräber

Traumatischen Erfahrungen

Carola Schneider hat in Russland die letzten noch lebenden Zeitzeugen interviewt, Robert Gokl in Österreich. Wehrmachtssoldaten, Rotarmisten und ihre Nachkommen erzählen von den traumatischen Erfahrungen in diesem Krieg die sie bis heute begleiten, von Begegnungen mit dem Feind, von schweren Verwundungen, von Kriegsgefangenschaft, vom Fanatismus der Ideologen die zu befohlenem Revanchismus und Massenmord abseits jeglichen Kriegs- und Völkerrechtes führt.

Ewald Pfleger - sein Großvater fiel in Stalingrad - und Kurt Plisnier - sein Vater war bei der Waffen-SS an der Ostfront - von OPUS mit Gestalter Robert Gokl.
ORF
Ewald Pfleger - sein Großvater fiel in Stalingrad - und Kurt Plisnier - sein Vater war bei der Waffen-SS an der Ostfront - von OPUS mit Gestalter Robert Gokl.

„Endlich haben wir diese verflixte Hauptstadt Österreichs eingenommen!“

Fjodor Bondarenko ist einer der letzten noch lebenden Befreier Wiens 1945 und kann sich an Details des harten Kampfes um die Stadt erinnern: „Auf der Kuppel eines Gebäudes wurde eine Flagge gehisst und wir freuten uns: Endlich haben wir diese verflixte Hauptstadt Österreichs eingenommen!“ Heute ist Fjodor Bondarenko 96 Jahre alt. Aus den Kriegserfahrungen zieht er seine persönliche Lehre: „Wir leben nur so kurz. Und trotzdem hetzen wir uns gegeneinander auf. Das ist nicht richtig.“

Fjodor Bondarenko
ORF
Fjodor Bondarenko

Gestaltung

Carola Schneider

Robert Gokl