Muttertag
Eine österreichische Kultkomödie aus dem Jahr 1993 zum Wiedersehen: „Muttertag“ – das sind 48 Stunden im Leben der skurrilen Familie Neugebauer, die in einer Siedlung am Stadtrand von Wien lebt. Denn was ein friedliches Muttertagswochenende werden soll, endet im Hause Neugebauer im grotesken Familienkrieg. Schwelende Konflikte treten immer deutlicher zutage: Vatis Seitensprung, Muttis Kleptomanie, Opas Abschiebung ins Heim, Bubis perverse Hobbys. Und so kommt es, wie es kommen muss: In einem turbulenten Finale auf dem kleinen Gemeindebaubalkon der Neugebauers entladen sich die Spannungen.
Monty Python stand bei Harald Sicheritz’ bitterböser, vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierter Verfilmung des gleichnamigen Stücks der Kabarettgruppe Schlabarett – mit den Schlabarettisten Alfred Dorfer, Roland Düringer, Reinhard Nowak, Eva Billisich und Andrea Händler in Mehrfachrollen – ebenso Pate wie Georg Kreisler und Felix Mitterer.
Die ehemaligen Schlabarettisten setzten mit ihrer „härteren Komödie“ „Muttertag“ Anfang der 1990er Jahre den Trend „Kabarett Goes Film“ fort, der seit Paul Harathers Sensationserfolg „Indien“ die heimische Filmszene belebt. Seither machte sich „Muttertag“-Regisseur Harald Sicheritz mit Erfolgsproduktionen wie „Freispiel“, „Kaisermühlen Blues“, „Hinterholz 8“, „Wanted“, „Poppitz“, „Bad Fucking“ und „Vorstadtweiber“ einen großen Namen.
Für die Verfilmung von „Muttertag“ konnte der Filmemacher weitere österreichische Kabarett- und TV-Stars begeistern: Schlabarett-Entdecker Herwig Seeböck, Lukas und Willi Resetarits, Fritz Muliar und Hanno Pöschl glänzen in schrillen Nebenrollen. Die Hauptarbeit verrichten jedoch die ehemaligen Schlabarettisten selbst, die jeweils in Mehrfachrollen zu sehen sind. Für die rockige Untermalung sorgte die Gruppe Wiener Wunder, die bereits Niki Lists „Müllers Büro“ zu Kultstatus verholfen hat.
Mehr zum Inhalt
Vater Edwin Neugebauer (Reinhard Nowak), der den Seitensprung mit einer Kollegin (Eva Billisich) aus dem Pfarrgemeinderat noch immer nicht verkraftet hat, bereitet sich ebenso hektisch auf den Muttertag vor wie der halbwüchsige Sohn Mischa (Alfred Dorfer). Dieser bastelt seiner Mutter Trude (Andrea Händler) ein elektrisches und absolut tödliches Küchenmesser.
Währenddessen versucht Opa Neugebauer (Roland Düringer) seiner Abschiebung in ein Heim zu entgehen, indem er die gesamten Ersparnisse der Familie dem Tierschutz spendet. Keiner der drei ahnt, dass die kleptomanisch veranlagte Mutter als Ladendiebin von der Polizei gesucht wird.
Auf dem Balkon der Neugebauers kommt es bei der beschaulichen Muttertagsfeier schließlich zum unausweichlichen Showdown.
Hauptdarsteller:innen
Reinhard Nowak (Edwin)
Andrea Händler (Trude)
Alfred Dorfer (Mischa)
Roland Düringer (Opa)
Eva Billisich (Geliebte)
Regie
Harald Sicheritz
Buch
Harald Sicheritz
Roland Düringer
Alfred Dorfer
Peter Berecz