zeit.geschichte
Baumeister der Republik - Fred Sinowatz
Fred Sinowatz - Der unterschätzte Kanzler
Tief mit dem Burgenland verwurzelt und dort schon politisch aktiv, wechselte der SPÖ-Politiker Fred Sinowatz in den 1970er Jahren in den Nationalrat. Nach zwölf Jahren als Abgeordneter und Bundesminister für Unterricht und Kunst wurde er 1983 zum Bundeskanzler ernannt. Er beerbte Bruno Kreisky, dem er zuvor schon als Vizekanzler zur Seite stand und leitete die SPÖ fünf Jahre lang als Bundesparteivorsitzender. Seine Tätigkeit als Unterrichtsminister ist von zahlreichen schulpolitischen Reformen geprägt. Mit dem Ziel, das Bildungsgefälle zwischen Stadt und Land zu verringern, führte er unter anderem die gratis Schulbücher, die Schülerfreifahrt und die Schul- und Heimbeihilfe ein. Seine Kanzlerzeit war auch geprägt von der Besetzung der Hainburger Au, welche 1984 mit dem von ihm initiierten Weihnachtsfrieden endete. Seine Karriere als Bundeskanzler beendete der Burgenland-Kroate mit seinem Rücktritt nach der Wahl Kurt Waldheims zum Präsidenten und der verbundenen Waldheim-Affäre.
Die von Regisseur Peter Grundei gestaltete ORF-III- Dokumentation zeigt die Höhepunkte seiner politischen Laufbahn vom einfachen burgenländischen SP-Funktionär der 1950er Jahre bis zum Bundeskanzler der Republik der 1980er Jahre.
In Interviews kommen neben Politikerkollegen wie Karl Blecha, Erhard Busek, Norbert Steger, Andreas Kohl und Altkanzler Franz Vranitzky, auch seine beiden Büroleiter Hans "Puschi" Pusch und Gerhard Zeiler zu Wort. Aus familiärem Blickwinkel ergänzen die Erinnerungen seines Sohnes Peter Sinowatz das TV-Portrait.
(ORFIII 2017)
Regie
Peter Grundei