zeit.geschichte
Der Vielseitige - Jörg Mauthe zum 100.Geburtstag
Schriftsteller, Journalist, Satiriker oder Politiker – Jörg Mauthe lässt sich schwer auf einen Begriff festlegen. Als Gestalter der „Radiofamilie" erfand er 1952 eine der populärsten Sendungen der jungen Republik und trug auf satirische Art zu Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bei. Später trat er als Autor der Kolumne „Der Watschenmann" in der Tageszeitung „Kurier" hervor oder setzte sich als Teil von Erhard Buseks „bunten Vögeln" für Stadtbildpflege, Beislkultur und Denkmalschutz ein. Der Städter setzte wichtige Impulse zur Erhaltung gewachsener Dorfstrukturen und renovierte die Burgruine Mollenburg im Waldviertel.
In Hainburg machte er sich – noch bevor es die Grünen als politische Bewegung gibt – für Naturschutz stark. Er trat im Mai 1984 bei der „Pressekonferenz der Tiere" im Kostüm eines „Schwarzstorchs" auf. Mit dem Journalistengewerkschafter Günther Nenning („Rothirsch") verfasste Mauthe vor exakt vierzig Jahren ein „Schönheitsmanifest" als Appell an die Politik, das auch heute noch aktuell ist.
Die neue ORF-III-Dokumentation zeigt die vielen Facetten eines Mannes, der in vielen Bereichen seine Spuren hinterlassen hat.
Regie
Gerhard Jelinek