zeit.geschichte
Lackenbach – Die ausgelöschte Gemeinde
Lackenbach war die einst größte jüdische Gemeinde im Burgenland. Im Frühjahr 1938 wurde die Gemeinde von den Nazis ausgelöscht, das Burgenland für „judenfrei" erklärt. Die neue ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf ein dunkles Kapitel österreichischer Geschichte.
Einige Wochen nach dem so genannten „Anschluss" im März 1938 wurden jüdische Geschäfte in Lackenbach geplündert und die meisten Lackenbacher Juden in der Nacht auf offene Lastwägen verladen, um sie nach Wien zu bringen. Als man bei einigen, bei einer Durchsuchung vor der Abfahrt, trotz vorhergehender Warnung Schmuckstücke fand, von denen sie sich nicht getrennt hatten, mussten sie die ganze Habe und auch ihr Handgepäck zurücklassen.
Etwa 190 Jüdinnen und Juden, die in Lackenbach geboren worden waren, und bis 1938 dort lebten, kamen im Holocaust ums Leben. Zurückgekehrt ist nach 1945 niemand mehr.
Regie
Robert Pöcksteiner