zeit.geschichte

Hitler und der Rassenwahn

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Die ORF-III-Neuproduktion beschreibt einen besonders perfiden Aspekt des NS-Terrors – den nationalsozialistischen Rassenwahn. Die Nazis haben ihre rassischen Wahnideen ab 1935 in den „Nürnberger Rassegesetzen" verankert. Dort wurde geregelt, wer als „Jude" und wer als „Arier" galt. In Österreich fanden diese Gesetze unmittelbar nach dem Anschluss 1938 Anwendung und bestimmten – mit zunehmender Eskalation der Verfolgung – über Verbleib in Österreich oder Deportation in Konzentrationslager.

Die Dokumentation zeigt, woher die Nationalsozialisten ihre Ideen der Rassenreinheit abgeleitet haben und wie sie sich unter ihrer Herrschaft weiterentwickelt haben. Zeitzeugen erzählen, wie die Klassifikation nach den Nürnberger Gesetzen unermessliches Leid über die betroffenen Menschen gebracht hat. Immer wieder machte Hitler von seinem „Gnadenrecht„ Gebrauch und erklärte jüdische Wissenschafter, Unternehmer, Beamte, Film- und Bühnenstars zu “Ehrenarieren", wenn sie für das System wichtig waren. Darunter auch – teils sehr prominente – Österreicher.

Auch gab es die Möglichkeit, mithilfe sogenannter Abstammungsprüfungen rassisch „hinaufgestuft„ zu werden: etwa vom Juden zum Mischling 1. Grades, vom Mischling 1. Grades zum Mischling 2. Grades oder in seltenen Fällen sogar zum “Deutschblütigen". Zuständig dafür war das „Reichssippenamt", an das ein Gesuch gerichtet werden musste. So wurden Menschen gezwungen, um des Überlebens willen sich und ihre Herkunft zu verleugnen.

Die Dokumentation von Birgit Mosser-Schuöcker beleuchtet die perfide Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenideen in all ihrer Unmenschlichkeit und Tragik, und zeigt die absurden Ausprägungen der willkürlichen Kategorisierungen. Interviews mit Zeitzeugen wie Helga Feldner-Busztin und Oskar Grünwald und Expertinnen und Experten wie Michaela Raggam-Blesch, Oliver Rathkolb und Margit Berner lassen diesen noch wenig beleuchteten Aspekt des NS-Terrors lebendig werden.

Gestaltung

Birgit Mosser-Schuöcker