"Unser Österreich: Wien": 1945 wurde der Stephansdom durch ein Feuer schwer beschädigt. Christine Eperjesi mit einem Foto vom zerstörten Dachstuhl des Stephansdomes.
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1945 wurde der Stephansdom durch ein Feuer schwer beschädigt. Christine Eperjesi mit einem Foto vom zerstörten Dachstuhl des Stephansdomes.
'80 Jahre Zweite Republik' In neun Teilen:

Unser Österreich

Wien - Vom Trümmerfeld zur Weltstadt

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Auftakt zu neunteiliger, von den ORF-Landesstudios produzierten Dokureihe „Unser Österreich“

Im Rahmen des multimedialen Programmschwerpunkts „80 Jahre Zweite Republik“ blickt der ORF gemeinsam mit Geburtstagskindern des Jahres 1945 zurück auf 80 Jahre Lebens- und Republiksgeschichte. In neun Dokumentationen, produziert von den neun Landesstudios des ORF, wird ab Montag, dem 5. Mai 2025, jeweils von Montag bis Mittwoch um 22.30 Uhr in ORF2 und auf ORF ON in „Unser Österreich“ die Geschichte Österreichs als Geschichte der Entwicklung in den Regionen erzählt. Neun Bundesland-Geschichten, in denen Geburtstagskinder des Jahres 1945 von ihrem Werdegang und dem ihrer Familien erzählen, oft gemeinsam mit Ehepartnern, Kindern, Enkelkindern. Eine filmische Zeitreise, bewegend und bunt, mit Bildern aus dem ORF-Archiv und privaten Familien-Aufnahmen.

6. April 1945: Christine Eperjesi wird unter dramatischen Umständen im Wiener AKH geboren. Es sind die letzten Tage der Nazi-Herrschaft auf Wiener Boden. Sowjets und deutsche Armee liefern sich am nahen Gürtel die letzten Gefechte. Am 13. April schweigen die Waffen, doch der Wiener Bevölkerung steht eine schwierige Zeit bevor. 21 Prozent der Wiener Häuser, 2,8 Millionen Quadratmeter Dächer sind im April 1945 gänzlich oder teilweise zerstört. Die Menschen hungern und trauern um Verwandte, die nicht mehr nach Wien zurückkehren werden. Am 27. April 1945 geben die drei neu gegründeten Parteien – ÖVP, SPÖ und KPÖ – im Wiener Rathaus die Unabhängigkeitserklärung ab. Der sogenannte Anschluss 1938 wird für null und nichtig erklärt. Am gleichen Tag tritt erstmals die provisorische Staatsregierung zusammen. Sie wird vom ersten Kanzler der Ersten Republik, Karl Renner, angeführt. Das Wiener Straßenbild wird von alliierten Soldaten geprägt. Die Stadt ist in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Der erste Bezirk wird gemeinsam verwaltet.

Erst 1952 wird der restaurierte Stephansdom in seiner Gesamtheit wiedereröffnet. „Der Steffl“ – wie ihn die Wienerinnen und Wiener liebevoll nennen – ist ein Ort, der zum Symbol für eine neues Österreich-Bewusstsein wird. Erst 1955 werden die Alliierten Soldaten Österreich wieder verlassen. Die Unterzeichnung des Staatsvertrags im Belvedere am 15. Mai 1955 und die Verabschiedung der Alliierten am Schwarzenbergplatz sind fest im kollektiven Bewusstsein der älteren Generation verankert. Auch Christine Eperjesi war am Schwarzenbergplatz dabei und erinnert sich an ihre damaligen Gefühle: „Stolz, Freude, große Freude. Dass es wirklich etwas Besonderes ist, jetzt in Freiheit leben zu können.“

Freiheit und Demokratie im modernen Österreich sind für die 20-jährige Lucy Pirker eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem sind 80 Jahre Republik Österreich auch für die junge Frau ein Grund zur Freude: „Ich glaube schon, dass es ein Grund zum Feiern ist, weil wir können alle froh sein, dass wir in einer Republik, in einer Demokratie leben. Und das soll auch weiterhin so sein.“

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"Unser Österreich: Wien": 1952 Ankunft der neu gegossenen Pummerin in Wien
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1952 Ankunft der neu gegossenen Pummerin in Wien
"Unser Österreich: Wien": 1952: Ankunft der neu gegossenen Pummerin in Wien
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1952: Ankunft der neu gegossenen Pummerin in Wien
"Unser Österreich: Wien": Wien in Trümmern nach 1945. 21 Prozent der Wiener Häuser, 2,8 Millionen Quadratmeter Dächer sind im April 1945 gänzlich oder teilweise zerstört. Die Menschen hungern und trauern um Verwandte, die nicht mehr nach Wien zurückkehren werden.
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Wien in Trümmern nach 1945. 21 Prozent der Wiener Häuser, 2,8 Millionen Quadratmeter Dächer sind im April 1945 gänzlich oder teilweise zerstört. Die Menschen hungern und trauern um Verwandte, die nicht mehr nach Wien zurückkehren werden.
"Unser Österreich: Wien": Rathaus Wien. Am 27. April 1945 geben die drei neu gegründeten Parteien – ÖVP, SPÖ und KPÖ – im Wiener Rathaus die Unabhängigkeitserklärung ab
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Rathaus Wien. Am 27. April 1945 geben die drei neu gegründeten Parteien – ÖVP, SPÖ und KPÖ – im Wiener Rathaus die Unabhängigkeitserklärung ab
"Unser Österreich: Wien": Die Vier im Jeep. Das Wiener Straßenbild wird von alliierten Soldaten geprägt. Die Stadt ist in vier Besatzungszonen aufgeteilt.
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Die Vier im Jeep. Das Wiener Straßenbild wird von alliierten Soldaten geprägt. Die Stadt ist in vier Besatzungszonen aufgeteilt.
"Unser Österreich: Wien": Christine Eperjesi erlebte Besatzungszeit, Staatsvertrag und den Wiederaufbau von Wien.
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Christine Eperjesi erlebte Besatzungszeit, Staatsvertrag und den Wiederaufbau von Wien.
"Unser Österreich: Wien": Christine Eperjesi erlebte Besatzungszeit, Staatsvertrag und den Wiederaufbau von Wien.
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Christine Eperjesi erlebte Besatzungszeit, Staatsvertrag und den Wiederaufbau von Wien.
"Unser Österreich: Wien": Tagebucheintrag zur Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955 in Wien im Schloss Belvedere
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Tagebucheintrag zur Staatsvertragsunterzeichnung am 15. Mai 1955 in Wien im Schloss Belvedere
"Unser Österreich: Wien": Die Vier im Jeep , heute
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Die Vier im Jeep , heute
"Unser Österreich: Wien": Für die 20-jährige Studentin Lucy Pirker ist ein Leben in Freiheit und Demokratie heute eine Selbstverständlichkeit.
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Für die 20-jährige Studentin Lucy Pirker ist ein Leben in Freiheit und Demokratie heute eine Selbstverständlichkeit.
"Unser Österreich: Wien": Für die 20-jährige Studentin Lucy Pirker ist ein Leben in Freiheit und Demokratie heute eine Selbstverständlichkeit.
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Für die 20-jährige Studentin Lucy Pirker ist ein Leben in Freiheit und Demokratie heute eine Selbstverständlichkeit.
"Unser Österreich: Wien": Historiker Hannes Leidinger kam 1987 als 19-Jähriger nach Wien, um Geschichte zu studieren und erlebte eine Stadt im Wandel durch Ostöffnung und EU-Beitritt.
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Historiker Hannes Leidinger kam 1987 als 19-Jähriger nach Wien, um Geschichte zu studieren und erlebte eine Stadt im Wandel durch Ostöffnung und EU-Beitritt.
"Unser Österreich: Wien": Historiker Hannes Leidinger kam 1987 als 19-Jähriger nach Wien, um Geschichte zu studieren und erlebte eine Stadt im Wandel durch Ostöffnung und EU-Beitritt.
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Historiker Hannes Leidinger kam 1987 als 19-Jähriger nach Wien, um Geschichte zu studieren und erlebte eine Stadt im Wandel durch Ostöffnung und EU-Beitritt.
"Unser Österreich: Wien": Blick über Wien
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Blick über Wien

Der Historiker Hannes Leidinger ist 1987 als 19-Jähriger nach Wien gekommen, um Geschichte zu studieren. Er erlebt eine Stadt im Wandel: Die Gesellschaft beginnt sich 1988 – ausgelöst durch die sogenannte Waldheim-Affäre – mit der österreichischen Nazi-Vergangenheit auseinanderzusetzen. In den folgenden Jahrzehnten wird Wien offener, bunter und vielfältiger werden – eine Weltstadt. Auch der Historiker sieht das Republiksjubliäum positiv: „Vielleicht kann Geschichte da manchmal helfen zu sagen, das haben Menschen erstritten. Und gebt es bitte nicht leichtfertig auf. Viele Defizite, aber es ist doch gefühlt ein guter Weg. Ja. Und weil es ein guter Weg ist, sollte man es feiern.“ Christine Eperjesi, Hannes Leidinger und Lucy Pirker werfen einen ganz persönlichen Blick auf die vergangenen 80 Jahre in Wien. Drei Generationen, drei Perspektiven – verbunden durch die Zuneigung zu der Stadt, die ihre Heimat (geworden) ist.

Service für hörbeeinträchtigtes Publikum

Die neunteilige Sendereihe „Unser Österreich“ wird umfassend barrierefrei ausgestrahlt. Für die gehörlosen und hörbehinderten Zuschauer:innen stehen bei allen neun Sendungen im ORF TELETEXT auf Seite 777 sowie auf ORF ON Live-Untertitel zur Verfügung. Zudem wird die Sendung mit Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) angeboten und vom jeweiligen ÖGS-Dolmetsch-Team live übersetzt – zu sehen auf ORF 2 Europe (via Satellit und Kabel), ORF 2 W (in SD via Antenne) und auf ORF ON via Live-Stream.

Die barrierefreien Sendungen stehen auf on.ORF.at auch als Video-on-Demand zur Verfügung.

Gestaltung

Birgit Mosser

Redaktion

Robert Gokl

Judith Weissenböck