
Republiksjubiläen 2025: Die wichtigsten Sendungen in ORF III im chronologischen Überblick
Fünfteiliger „zeit.geschichte“-Abend am 26. April
Samstag, 26. April – anl. 80 Jahre Unabhängigkeitserklärung und Gründung der Zweiten Republik (am 27. April)
Kriegsende 1945 – Zwischen den Fronten (20.15 Uhr)
Österreich im Frühjahr 1945: Trotz herannahender Befreiung durch die Alliierten aus Ost und West finden in den letzten Kriegstagen in Ober- und Niederösterreich noch vereinzelt heftige Abwehrkämpfe statt. KZ-Häftlinge werden auf kilometerlange Todesmärsche getrieben, während man noch junge Burschen und alte Männer für den Kriegsdienst rekrutiert. Gleichzeitig erschießen oder erhängen noch immer vom Endsieg überzeugte Nazis Deserteure der deutschen Armee. Zahlreiche Soldaten retten sich während des Vormarsches der Alliierten über die Enns oder die Donau in die amerikanische Zone, in der Hoffnung, der russischen Gefangenschaft zu entgehen. US-Soldaten befreien die Gefangenen der Konzentrationslager, doch das vorherrschende Chaos stellt die Besatzungsmächte und die ernannten österreichischen Politiker vor riesige Herausforderungen.
Regie: Thomas Hackl
An einem Tag im April – Attnang-Puchheim im Bombenhagel (21.05 Uhr)
Kurz vor Kriegsende 1945 bricht über Attnang-Puchheim einer der verheerendsten Bombenangriffe im österreichischen Raum herein. Die Neuproduktion kehrt zu den Originalschauplätzen zurück und berichtet eindringlich über Ziele, Hintergründe und Folgen des schweren Bombardements. Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bringen dem Publikum die dramatischen Ereignisse näher und geben Einblick in das kollektive Trauma, das jener Tag hinterlassen hat. Ein spannender Lokalaugenschein, der historische Fakten mit ganz persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen verbindet und neue, erstaunliche Erkenntnisse zutage fördert.
Regie: Robert Breber

Außerdem Teil des Themenabends:
Eichmanns letzte Kriegstage (21.55 Uhr)
Anfang Mai 1945 kommt SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann mit Teilen seines berüchtigten „Einsatzkommandos Eichmann“ ins Salzkammergut. Vom Chef des Reichssicherheitshauptamtes Ernst Kaltenbrunner bekommt er dort seinen letzten Befehl, er verschanzt sich auf einer Alm im Gebirge und kann später ins Ausland flüchten. Kurz vor seiner Gefangennahme in Argentinien gibt er dem Journalisten Willem Sassen mehrere Interviews und erzählt darin u. a. über seine letzten Kriegstage sowie seine letzten Stationen in Budapest, Prag und im Salzkammergut. Diese sogenannten „Sassen-Protokolle“, in denen Eichmanns konkrete Orte, Namen, Fakten und Ereignisse nennt, bilden die Grundlage der Fernsehdokumentation. Im Zuge umfangreicher Recherchen für den Film konnten zahlreiche Zeitzeugen und Personen gefunden werden, die Eichmanns Aussagen bestätigen.
Regie: Hans Fuchs, Markus Raich
Hitlers Tod im Bunker – Die letzten Geheimnisse des Diktators (22.40 Uhr)
Adolf Hitlers letzte Tage tief im Bunker der Berliner Reichskanzlei wurden in zahllosen Büchern und Filmen thematisiert sowie zum Gegenstand teils wildester Spekulationen. Die Dokumentation rekonstruiert akribisch die dramatischen Ereignisse der letzten Kriegswochen 1945 und beantwortet folgende Fragen: Wie war Hitlers Gesundheitszustand zu diesem Zeitpunkt wirklich? War er psychisch bereits so beeinträchtigt, dass er tatsächlich noch an den „Endsieg“ glaubte oder war sein Ausharren im Berliner Bunker der letzte, wahnsinnige Ausdruck seiner Besessenheit? Was geschah mit seiner Leiche und weshalb halten sich Gerüchte über eine angebliche Flucht Hitlers so hartnäckig? Wie verliefen die letzten Stunden im Leben von Joseph und Magda Goebbels’ Familie? Die Dokumentation zieht die zahllosen Berichte und Erzählungen über Hitlers Ende im Bunker und ausgewählte Experten heran, um den Ereignissen jener Wochen auf den Grund zu gehen.
Regie: Emmanuel Amara
Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin (23.35 Uhr)
Traudl Junge, die ehemalige Sekretärin Adolf Hitlers, erzählt in einem 90-minütigen Monolog aus ihrem Leben zwischen 1942 und 1945. Unsentimental und mit penibler Präzision berichtet sie, wie sie an der Seite des „Führers“ die entscheidenden Kriegsjahre bis zum Ende miterlebte, und demaskiert damit Hitler als „zutiefst kleinbürgerliche Figur“. Für André Heller, der das Interview 2001 führte, sind es vor allem die Nebensätze der guten Beobachterin Traudl Junge, die die „Banalität des Bösen“ bei Hitler und in seinem engsten Umfeld sichtbar machen.
Regie: André Heller und Othmar Schmiderer
Ab Donnerstag, 1. Mai: Österreich – Die ganze Geschichte, Staffel 3 mit 10 neuen Folgen
Die dritte Staffel des auf 40 Folgen angelegten epochalen Historienprojekts setzt beim Zusammenbruch der k. u. k. Monarchie 1918 ein und endet mit Österreichs Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit des Landes mit dem Staatsvertrag 1955. Die einzelnen Folgen im Überblick:
Folge 1: Die Geburt der Republik (Donnerstag, 1. Mai, 20.15 Uhr)
Im Mittelpunkt stehen das Ende der Monarchie im November 1918 und die Ausrufung der Republik „Deutsch-Österreich“. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse bringt der Umbruch erstmals Demokratie und allgemeines Wahlrecht.

Folge 2: Krieg und Fortschritt (Donnerstag, 1. Mai, 21.05 Uhr)
Technologische Innovationen aus dem Ersten Weltkrieg prägen den Alltag der Menschen. Das Radio wird verbreitet, die Luftfahrt macht Fortschritte und auch die Filmindustrie erfährt eine bahnbrechende Entwicklung.

Folge 3: Das gespaltene Land (Samstag, 3. Mai, 20.15 Uhr)
Die junge Republik ist von politischen Konflikten gebeutelt: Der Justizpalastbrand 1927, die Diktatur von Engelbert Dollfuß sowie der Bürgerkrieg 1934 führen das Land in eine tiefe Krise und spalten die Gesellschaft.

Folge 4: Die Stimmen der Frauen (Samstag, 3. Mai, 21.05 Uhr)
Der Kampf der Frauen um politische Mitsprache nach der Einführung des Frauenwahlrechts ist im Fokus dieser Ausgabe: Erzählt wird dieses Kapitel der Geschichte anhand des Engagements von acht Frauen, die sich für Gleichberechtigung und soziale Verbesserung einsetzen, doch die „Goldenen Zwanziger“ enden schnell mit einem Rückschritt.

Folge 5: Die große Depression (Sonntag, 4. Mai, 20.15 Uhr)
Die Weltwirtschaftskrise von 1931 wirkt sich auch auf Österreich aus. Der Zusammenbruch der Credit-Anstalt verstärkt die politische Instabilität und droht, das Land in den Bankrott zu führen.
Folge 6: Die Uhren werden zurückgedreht (Sonntag, 4. Mai, 21.05 Uhr)
Diese Episode thematisiert die Errichtung einer Diktatur durch Kanzler Engelbert Dollfuß im Jahr 1933. Die autoritäre Vaterländische Front übernimmt die Macht, und die Demokratie wird abgeschafft.
Folge 7: Die Verführung der Massen (Samstag, 10. Mai, 20.15 Uhr)
Die Nationalsozialisten setzen auf Propaganda als Werkzeug zur Beeinflussung der Massen. Filme, Schulbücher und Medien werden benutzt, um das NS-Regime zu stützen.
Folge 8: Täter und Opfer (Samstag, 10. Mai, 21.05 Uhr)
In der achten Folge der Reihe stehen die grausamen Verbrechen der Endphase des Zweiten Weltkriegs im Fokus. Die Doku zeigt eindrucksvoll, wie Menschen in den letzten Kriegsmonaten entweder zu Tätern oder zu Opfern wurden.
Folge 9: Die geraubte Kindheit (Sonntag, 11. Mai, 20.15 Uhr)
Kinder wachsen in den Trümmern des Krieges auf – als Kriegswaisen, in Heimen oder als Kindersoldaten. Ihre Erlebnisse prägen sie ein Leben lang und hinterlassen tiefe Spuren.
Folge 10: Geteiltes Land (Sonntag, 11. Mai, 21.05 Uhr)
In der finale Folge von Staffel drei geht es um die Besatzung Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und die langsame Rückkehr zur Unabhängigkeit. 1955 wird mit dem Staatsvertrag das Ende der Fremdbestimmung erreicht: „Österreich ist frei!“
Donnerstag, 8. Mai – „Tag der Befreiung“, Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa
Projekt Marmor – Das KZ-Außenlager in Peggau (8.40 Uhr)
Die Dokumentation über das KZ-Außenlager Peggau/Hinterberg, ein Nebenlager des KZ Mauthausen, beleuchtet anhand von Archivmaterial, Zeitzeugenberichten und Expertenmeinungen die Zwangsarbeit sowie das Leid der Häftlinge, die dort während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden. Der Film thematisiert neben der historischen Aufarbeitung auch den Umgang der heutigen Gesellschaft mit diesem dunklen Kapitel Österreichs, das viele Menschen versuchen zu verdrängen oder nicht öffentlich aufzuarbeiten.
Regie: Artur Irmler, Fynn Pruenster
Gegen den Befehl – Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs (13.05 Uhr)
Im Frühjahr 1945 dringen alliierte Truppen auf weiter Front in das Gebiet des „Deutschen Reichs“ vor – damit beginnt eine Phase, in der das nationalsozialistische Regime noch einmal die Gewalt eskalieren lässt. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs werden auch in Österreich noch Zigtausende Menschen von fanatischen Nationalsozialisten ermordet: KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, Politische Gefangene, Deserteure, kriegsmüde Zivilisten ... Die Dokumentation zeigt drei außergewöhnliche Ereignisse, die eines gemeinsam haben: den zivilen Ungehorsam des Einzelnen, der manchmal über Leben und Tod entscheidet und in besonderen Fällen auch über den weiteren Verlauf der Geschichte. Selten veröffentlichte historische Filmaufnahmen der US-Armee in Farbe vermitteln den Krieg eindringlich wie kaum ein anderes Zeitdokument. Expertinnen und Experten berichten von neuen Forschungsergebnissen nach jahrelangen Recherchen in verschiedenen Archiven und vor Ort, und die vielleicht letzten Zeitzeugen erzählen von der Kriegsendphase, als das NS-Regime noch einmal zu Mordbefehlen aufrief.
Regie: Klaus T. Steindl
Sechs Folgen Österreich II:
- Folge 1: Am Anfang war das Ende (14.05 Uhr)
- Folge 2: Die Schlacht um Wien (15.20 Uhr)
- Folge 3: Aufbruch aus dem Chaos (16.40 Uhr)
- Folge 4: Das Ende der Alpenfestung (18.10 Uhr)
- Folge 5: Wettlauf der Armeen (22.40 Uhr)
- Folge 6: Das Erbe des Krieges (0.10 Uhr)
Live-zeitversetzt vom Wiener Heldenplatz: Fest der Freude 2025
- Der Festakt (19.45 Uhr)
- Das Konzert (20.15 Uhr)
Am 8. Mai wird das traditionell das „Fest der Freude“ am Wiener Heldenplatz gefeiert, das seit 2013 vom Mauthausen Komitee Österreich organisiert wird. ORF III überträgt den Festakt sowie das anschließende Festkonzert der Wiener Symphoniker bereits zum 13. Mal. Diesmal tritt der gefeierte Bass René Pape auf, begleitet vom Kreuzchor Dresden und den Neuen Wiener Stimmen. Ein Highlight des Abends ist das „Requiem A“ von Sven Helbig, das an die Zerstörung Dresdens vor 80 Jahren und aktuelle Konflikte erinnert. Zum Abschluss wird wie jedes Jahr Beethovens „Ode an die Freude“ dargeboten.

Österreich 1945 – Zwischen Katastrophe und Neubeginn (21.50 Uhr)
Mai 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. In Österreich endet damit auch die siebenjährige Herrschaft der Nationalsozialisten. Nun geht es daran, das Land neu aufzubauen, wirtschaftlich und ideell. Nachdem die 1918 ausgerufene Erste Republik kläglich gescheitert ist, sollte der zweite Versuch besser gelingen. Doch noch ist Österreich ein von den Siegermächten besetztes Land. Das große Ziel ist ein Staatsvertrag und die Wiedererlangung der vollen Souveränität.
Regie: Birgit Mosser-Schuöcker
Freitag, 9. Mai
Österreich erzählt – Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten (Folge 10, 8.40 Uhr)
Mehrere hundert Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind einem großangelegten Aufruf von ORF III gefolgt, um von ihren Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs zu berichten und diese für die Nachwelt festzuhalten. Dabei teilen die unterschiedlichsten Menschen ihre persönlichen Erfahrungen und ihren Blick auf die großen zeithistorischen Ereignisse Österreichs.
Der Untergang (21.05 Uhr)
Oscar-nominiertes Drama um den Fall des „Dritten Reichs“: Eindrucksvoll und schonungslos zeigt das vom ORF koproduzierte Historiendrama „Der Untergang“ die letzten zwölf Tage im Leben Hitlers, als dieser, vor der herannahenden russischen Armee in seinem „Führerbunker“ versteckt, noch immer glaubt, den „Endsieg“ erringen zu können. Mit beklemmender Fotografie und einem hochkarätigen Ensemble, allen voran Bruno Ganz als erschreckend eindringlicher Adolf Hitler, zeichnet der von Oliver Hirschbiegel nach einem Drehbuch von Bernd Eichinger in Szene gesetzte Spielfilm ein ebenso realistisches wie schreckliches Bild des Naziregimes und dessen Fall. Diesem liegen der gleichnamige Bestseller des Hitler-Biografen Joachim Fest sowie die Aufzeichnungen von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge zugrunde, die von der österreichischen Autorin Melissa Müller aufgearbeitet wurden.
Gebürtig (23.35 Uhr)
Die vom ORF kofinanzierte Literaturverfilmung nach dem Roman von Robert Schindel erzählt die Geschichte des jüdischen Emigranten Hermann Gebirtig (Peter Simonischek), der von seiner Vergangenheit eingeholt wird, als eine Journalistin (Ruth Rieser) ihn überredet, in Wien gegen einen ehemaligen KZ-Aufseher (Edd Stavjanik) auszusagen.

Insgesamt stehen fünf unterschiedliche Protagonistinnen und Protagonisten im Mittelpunkt des Dramas, das Autor Robert Schindel gemeinsam mit Lukas Stepanik in Szene setzte. Das Drehbuch zu der österreichisch-deutsch-polnischen Koproduktion verfassten die beiden Regisseure gemeinsam mit Georg Stefan Troller.
Samstag, 10. Mai
Österreich erzählt – Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten (Folge 11, 9.00 Uhr)
Mehrere hundert Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind einem großangelegten Aufruf von ORF III gefolgt, um von ihren Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs zu berichten und diese für die Nachwelt festzuhalten. Dabei teilen die unterschiedlichsten Menschen ihre persönlichen Erfahrungen und ihren Blick auf die großen zeithistorischen Ereignisse Österreichs.
Hitlers österreichische Helfer – Die Gauleiter (Folge 1, 21.55 Uhr; Folge 2, 22.45 Uhr)
Sie waren skrupellose Machtmenschen und Adolf Hitlers treueste Helfer auf österreichischem Boden – die sogenannten Gauleiter der Ostmark. Mit einem Hang zur Grausamkeit walteten u. a. Baldur von Schirach, August Eigruber, Franz Hofer und Hugo Jury in ihren jeweiligen Reichsgauen, territorial etwa den österreichischen Bundesländern entsprechend, und inszenierten sich selbst gerne als schillernde Statthalter ihres Führers. Der Zweiteiler porträtiert den Werdegang und die Verbrechen dieser NS-Funktionäre und zeigt deren Schicksale nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Regie: Christian Hager
Sonntag 11. Mai
Kriegsende in Österreich
- Folge 1: Die Ostfront (21.50 Uhr)
- Folge 2: Die Westfront (22.40 Uhr)
Der zweiteilige Dokumentarfilm zeichnet den Zusammenbruch des Nazi-Regimes in den östlichen Bundesländern sowie im Westen Österreichs nach. Mithilfe von seltenen Archivaufnahmen, Zeitzeugen-Interviews und Erläuterungen fachkundiger Historiker werden die Geschehnisse in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs vom Einmarsch der Roten Armee sowie amerikanischer, britischer und französischer Streitkräfte bis zur Gründung einer Provisorischen Staatsregierung unter Karl Renner und der Kapitulation der deutschen Wehrmacht dokumentiert.
Regie: Christian Hager
Zwei Folgen Österreich II:
- Folge 7: Die ersten Schritte (23.30 Uhr)
- Folge 8: Das überlaufene Land (0.55 Uhr)
Donnerstag, 15. Mai
Sieben Folgen Baumeister der Republik (ab 13.30 Uhr)
15. Mai 1955 – Österreich ist frei (20.15 Uhr)
Am 15. Mai 1955 unterzeichneten die Außenminister der Alliierten – Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow für die Sowjetunion, John Foster Dulles für die USA, Harold Macmillan für Großbritannien, Antoine Pinay für Frankreich – und Leopold Figl für Österreich im Oberen Belvedere in Wien den Staatsvertrag, der Österreichs Unabhängigkeit besiegelte. Seine berühmten Worte „Österreich ist frei!“ rief Figl noch im Marmorsaal des Schloss und zeigte sich danach gemeinsam mit den Außenministern vom Balkon aus den im Park wartenden Menschen. Die ORF-III-Dokumentation beleuchtet die Hintergründe und Mythen dieser Zeremonie, von der Ankunft der Delegationen bis zu den Pannen bei den Staatsvertragsfeierlichkeiten.
Regie: Sabrina Peer, Lilian Wassermair
Der lange Weg zum Staatsvertrag (21.05 Uhr)
Am 15. Mai 1955 verkündete Außenminister Leopold Figl „Österreich ist frei!“. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stimmten die Alliierten dem Ende der Besatzung zu, und Österreich erlangte seine volle Unabhängigkeit zurück. Der Staatsvertrag und der Tag seiner Verkündung nehmen einen besonderen Platz im kollektiven Gedächtnis Österreichs ein. Die ORF-III-Produktion beleuchtet dieses historische Ereignis aus der Perspektive von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Regie: Ernst Pohn, Tobias Röck
Baumeister der Republik – Leopold Figl (22.00 Uhr)
Leopold Figl war der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik (1945 bis 1953) und galt somit als Kanzler des Wiederaufbaus. Als späterer Außenminister und Landeshauptmann von Niederösterreich trug er nach 1945 wesentlich zur Entwicklung der nationalen Identität Österreichs bei und sicherte sich mit dem legendären Satz „Österreich ist frei!“ nach Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere einen Platz in den Geschichtsbüchern. Figl verstarb am 9. Mai 1965, nur eine Woche vor dem zehnten Jubiläum des Staatsvertrags.
Regie: Wolfgang Winkler
Die Berichterstatter der Republik (22.55 Uhr)
In dieser Neuproduktion berichten Journalistinnen und Journalisten zum 80. Jahrestag der Gründung der Republik Österreich von historischen Momenten in Politik, Gesellschaft und Sport. Sie gewähren einen Blick hinter die Kulissen mit neuen Perspektiven, erzählen, was hinter den Kommentaren und Schlagzeilen wirklich passierte, und zeigen, wie die Presse in den Anfangsjahren der Zweiten Republik demokratische Prozesse förderte und Missstände aufdeckte. Zeitgeschichte in der Erinnerung von professionellen Beobachtern, die Geschichten über Ereignisse schrieben (und schreiben), die Geschichte machten. Mit: Oscar Bronner, Anneliese Rohrer, Hans Mahr, Helga Rabl-Stadler u. a.
Regie: Gerhard Jelinek
Samstag, 17. Mai
Hugo Portisch – Große Momente der Zeitgeschichte (20.15 Uhr)
Der Prager Frühling, die Studentenproteste in Paris oder der Nordirland-Konflikt: Hugo Portisch berichtete stets mitten aus dem Geschehen. Als bedeutender Journalist der Zweiten Republik berichtete er nicht nur von den Ereignissen des Weltgeschehens, sondern erklärte dem österreichischen Publikum auch die jeweiligen Zusammenhänge und Hintergründe. Als „Neuer Kurier“-Chefredakteur und ORF-Chefkommentator wurde er zum Sprachrohr für unabhängigen Journalismus. Journalistische Integrität und Unabhängigkeit waren für ihn Grundvoraussetzung für jede journalistische Arbeit. Wie kein Zweiter beherrschte er die Kunst, komplizierte Sachverhalte in einfache Worte zu fassen und Wissen mit hoher Kompetenz zu vermitteln.
Die neue ORF-III-Dokumentation hat seine in die Mediengeschichte eingegangenen Kommentare in ihren historischen Kontext gesetzt und wirft ein Licht darauf, was ihn zu einem so einzigartigen Journalisten gemacht hat.
Hugo Portisch – Aufregend war es immer
Folge 1: Journalist aus Leidenschaft (21.05 Uhr)
Hugo Portisch war Inbegriff des unabhängigen Journalismus in Österreich. Besonders prägend war sein Einsatz für die Entpolitisierung des ORF, etwa durch das Rundfunkvolksbegehren 1964 mit mehr als 830.000 Unterstützerinnen und Unterstützern. Seine Laufbahn begann nach einer prägenden USA-Reise 1950, die seine journalistischen Prinzipien formte. Ab 1958 feierte er als Chefredakteur des „Neuen Kurier“ große Erfolge. Legendär: Bereits 1955 druckte er mit Hans Dichand die Sonderausgabe „Österreich wird frei“ – noch bevor der Staatsvertrag offiziell bestätigt war.
Hugo Portisch – Aufregend war es immer
Folge 2: An den Brennpunkten des Weltgeschehens (22.00 Uhr)
Hugo Portisch war in den späten 1960er Jahren als ORF-Chefkommentator überall dort, wo Weltgeschichte geschrieben wurde. Berühmt sind seine Live-Berichte, etwa aus dem revoltierenden Paris 1969 oder über den Prager Frühling 1968, den er mit beeindruckendem Gespür vorhersah. Neben aktueller Berichterstattung drehte er internationale Dokumentationen, darunter ein aufsehenerregendes Interview mit Chinas Marschall Chen Yi, das sogar die US-Chinapolitik beeinflusste. Seine Analysen machten internationale Themen für das österreichische Publikum greifbar – mit einer Begeisterung, die ihn auszeichnete.

Hugo Portisch – Aufregend war es immer
Folge 3: Dokumentarist der Zeitgeschichte (22.55 Uhr)
1981 starteten Hugo Portisch und ORF-Intendant Gerd Bacher die Dokumentationsreihe „Österreich II“ – ein Mammutprojekt zur Geschichte der Zweiten Republik. Trotz anfänglicher Materialknappheit entstanden 32 Folgen mit je 90 Minuten. Durch glückliche Umstände erhielt Portisch sogar Zugang zu sowjetischen Archiven. Die Reihe, später ergänzt durch „Österreich I“, wurde zur prägenden Geschichtsvermittlung für Hunderttausende Österreicherinnen und Österreicher – erzählt von Hugo Portisch.

Zwei Folgen Österreich II:
- Folge 9: Zeit der Generäle (23.50 Uhr)
- Folge 10: Entscheidung für Österreich (1.20 Uhr)
Samstag, 24. Mai
Vier Folgen Wie wir wurden. Was wir sind:
- 1945–1960 (20.15 Uhr)
- 1960–1975 (21.10 Uhr)
- 1975–1985 (22.05 Uhr)
- 1985–1995 (23.00 Uhr)
Zwei Folgen Österreich II:
- Folge 11: Das geteilte Land (23.55 Uhr)
- Folge 12: Ein einig Volk (1.20 Uhr)