
„WELTjournal / WELTjournal +“: „Das Srebrenica-Tape“ und „Der Schlächter von Bosnien - Prozess gegen Ratko Mladić“
Zum 30. Jahrestag des Massakers von Srebrenica stehen im „WELTjournal“ bzw. „WELTjournal +“ am Mittwoch, dem 16. Juli 2025, die Dokumentationen „Das Srebrenica-Tape“ (22.30 Uhr) und „Der Schlächter von Bosnien – Prozess gegen Ratko Mladić“ (23.20 Uhr) auf dem Programm von ORF 2 und ORF ON. Um 0.10 Uhr folgt Jasmila Žbanićs internationaler, ORF-kofinanzierter Kinoerfolg „Quo vadis, Aida?“
WELTjournal: „Das Srebrenica-Tape“
Als Anfang der 1990er Jahre der Bosnien-Krieg ausbricht, werden Menschen, die bisher friedlich zusammenlebten, schlagartig zu Feinden erklärt. Für die kleine Alisa, damals neun Jahre alt, Tochter einer Serbin und eines muslimischen Bosniers, endet damit ihre sorgenfreie glückliche Kindheit. Ihr Vater ist in der belagerten Kleinstadt Srebrenica eingeschlossen, letztendlich ist er einer der 8.000 muslimischen Burschen und Männer, die innerhalb weniger Tage nach der Eroberung von bosnisch-serbischen Milizen ermordet wurden. Im „WELTjournal“ kehrt Alisa 30 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica in ihre alte Heimat zurück. Im Gepäck Video-Bänder, die ihr Vater damals für sie aufgenommen hat und die den Kriegsalltag und die Ängste und Hoffnungen der Menschen beschreiben. Alisa spürt Verwandte und Freunde ihres Vaters auf, die auf dem Band zu sehen sind und den Völkermord in Srebrenica überlebt haben. „Das Srebrenica-Tape“ ist die persönliche Spurensuche einer Frau, deren Leben durch dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit für immer verändert wurde. Gestaltung: Chiara Sambuchi
WELTjournal +: „Der Schlächter von Bosnien – Prozess gegen Ratko Mladic“
Das Massaker von Srebrenica, bei dem im Juli 1995 mehr als 8.000 bosnische Männer und Jugendliche ermordet wurden, gilt in Europa als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt wurden in den 1990er Jahren im ehemaligen Jugoslawien 130.000 Menschen getötet und vier Millionen vertrieben. Verantwortlich für die sogenannten ethnischen Säuberungen in Srebrenica war der bosnisch-serbische General Ratko Mladić, genannt: der Schlächter von Bosnien. „WELTjournal +“ zeigt den Prozess gegen Ratko Mladić vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Die Anklage gegen ihn umfasste zwei Fälle von Völkermord und fünf Fälle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Verfolgung, Mord, Vernichtung, Deportation und den unmenschlichen Akt der Vertreibung. Der Prozess dauerte sechs Jahre, 592 Zeugen wurden gehört und nahezu 10.000 Beweisstücke gesichtet. Mladić wurde schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt.
„Quo vadis, Aida?“ – Spielfilm von Jasmila Žbanić
Jasmila Žbanićs – mit u. a. Jasna Đuričić, Izudin Bajrović, Boris Ler, Dino Bajrović, Johan Heldenbergh und Edita Malovčić besetzter – Spielfilm erzählt von Aida, die als Übersetzerin für die UNO in der Kleinstadt Srebrenica tätig ist und im Zuge politischer Verhandlungen nach der Machtübernahme durch die serbische Armee fatale Informationen mit grausamen Auswirkungen übersetzen muss. Das Schicksal von Aida – einer starken Frau, die mit Blick auf eine Welt des Miteinanders auf aussichtslosem Posten in der männlichen Welt des Krieges kämpft – steht für das einer ganzen Generation von Frauen, die den Krieg in Bosnien überlebt haben.