zeit.geschichte
Schicksalstage Österreichs - Olympia-Skandal um Karl Schranz
Die ORF-III-Neuproduktion blickt zurück auf jenen Tag, an dem Karl Schranz von seiner als große Ungerechtigkeit empfundenen Olympia-Disqualifikation aus Sapporo zurückkehrt.
Der Jubel am 8. Februar 1972 ist grenzenlos - 100 000 Menschen rufen auf dem Ballhausplatz in Wien „Karli, Karli“. Die Heimkehr von Karl Schranz nach seinem Ausschluss von den Olympischen Spielen in Sapporo, ist vielen Menschen lebhaft im Gedächtnis geblieben. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich an seine Ankunft in Schwechat und an das Spektakel in Wien. Es sind Geschichten zwischen Schulschwänzen, nationalem Zusammenhalt und Ernüchterung.
So groß die Entrüstung über den Ausschluss auch ist, wird im Rückblick auf diesen Tag auch klar, wie mächtig Medieninszenierung sein kann. Der Tag verändert die Gesellschaft nachhaltig. Er führt weltweit zum Ende der Doppelmoral der Olympischen Spiele und in Österreich zum kritischen Betrachten, wer in Zukunft auf dem Ballhausplatz bejubelt werden soll.
In der ORFIII-Dokumentation wird der Tag noch einmal lebendig. Vom morgendlichen Wetterbericht an mischen sich Amateuraufnahmen aus der Zeit mit heutigen Betrachtungen. Wir blättern in den Tageszeitungen, zeichnen ein Stimmungsbild der österreichischen Gesellschaft und ergründen auf humorvolle Weise, wie dieser Tag sich auf das Land ausgewirkt hat.
Regie: Leo Maria Bauer
Dokumentation, 2021