zeit.geschichte
Wahre Verbrechen - Franz Fuchs
In den 1990er Jahren wird Österreich von einer nie dagewesenen Briefbombenserie heimgesucht. Vier Jahre lang versetzt eine heimtückische Anschlagserie nach der anderen die Bevölkerung in Angst. Vier Jahre lang tappt die Polizei im Dunkeln. Vier Jahre ist man auf der Suche nach der sogenannten "Bajuwarischen Befreiungsfront". In einer neuen Folge der ORF-III-Doku-Reihe "Wahre Verbrechen" wird eines der aufsehenerregendsten Verbrechen Österreichs beleuchtet - der Briefbombenterror von Franz Fuchs.
Der Terror beginnt am 3. Dezember 1993 als beim Pfarrer August Janisch in Hartberg die erste Briefbombe explodiert. Kurze Zeit später detonieren drei weitere Briefbomben.
1994 folgt die zweite Briefbombenserie und in der zweisprachigen Rennerschule in Klagenfurt wird eine Sprengfalle entdeckt. Bekennerschreiben tauchen auf und die sogenannte "Bajuwarische Befreiungsarmee" bekennt sich zu den Anschlägen. Doch damit ist es nicht zu Ende. In der Nacht von 4. auf 5. Februar 1995 werden in Oberwart vier Roma - Peter Sarközi, Josef Simon sowie Karl und Erwin Horvath - durch eine Sprengfalle getötet. Die Rohrbombe wurde an einem Schild mit der Aufschrift Roma zurück nach Indien angebracht. Beim Versuch, dieses Schild zu entfernen, explodiert der aus ca. 150 Gramm gedämmtem Nitroglycerin bestehende Sprengsatz. Und auch berühmte Persönlichkeiten wie der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk oder ORF-Moderatorin Silvana Meixner werden Opfer der Briefbombenterrors. Die Fahndung entwickelt sich zu einer der umfangreichsten in der österreichischen Geschichte und selbst nach der Verhaftung von Franz Fuchs bleiben zahlreiche Fragen unbeantwortet.