zeit.geschichte
Die Krim – Geschichte einer umkämpften Halbinsel
Die ORF-III-Produktion zeichnet anhand von Augenzeugen und historischem Material den Weg der Krim von der Heimat der Tataren bis zur Übernahme der Halbinsel durch Russland nach. Seit 2014 gehört die Halbinsel Krim am Schwarzen Meer zu Russland – zumindest aus Sicht von Wladimir Putin, der seine Truppen dort, getarnt als „grüne Männer", einmarschieren ließ. Gemeinsam mit dem Willen der auf der Krim mehrheitlich russisch-stämmigen Bevölkerung wurde die Halbinsel an Russland angegliedert. Doch wie kam es dazu, dass die Krim nun „russisch" ist?
Ursprünglich lebten über Jahrhunderte die so genannten Krim-Tataren in der Krim. Nach Vertreibung der türkischen Vorherrschaft wurde die Krim 1683 an Russland angeschlossen. Damit begann die sukzessive Russifizierung. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Krim-Tataren von den Kommunisten verdächtigt mit den deutschen Hitler-Truppen zu kollaborieren. Stalin befahl daraufhin 1944 die Deportation aller Tataren nach Zentralasien – Tausende kamen dabei ums Leben. Dieses Ereignis wird heute als die „tatarische Diaspora“ bezeichnet. Erst 1991 durften sie zurückkehren, doch ihre Häuser und Besitztümer waren meist schon von eingewanderten Russen übernommen. Viele Tataren zogen weiter und leben heute in der Ukraine, doch ihre alte Heimat bleibt für die meisten noch immer ein Sehnsuchtsort. Diejenigen, die auf der Krim blieben fühlen sich diskriminiert und verfolgt.
1954 übertrug Chruschtschow die Krim an die Ukraine. Was in der Zeit der Sowjetunion keine große Bedeutung hatte, wurde nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zum Zankapfel zwischen der Ukraine und Russland. Vor allem der Verlust der russischen Schwarzmeerflotte schmerzte den russischen Präsidenten Putin. 2014 folgte die Besetzung der Krim. Die Krim – eine umkämpfte Halbinsel deren Geschichte zu Unrecht der Welt meist unbekannt ist.
Regie
Alfred Schwarz