zeit.geschichte

Kampf um Österreich - Das linke Lager

Werbung Werbung schließen

Der Zerfall der Donaumonarchie mit Ende des 1. Weltkriegs läutete in Österreich eine revolutionäre Phase ein, die ganz im Zeichen des linken Lagers stand. Diesem Lager und seinen Bruchlinien widmet sich diese ORF-III-Neuproduktion.

Die russische Oktoberrevolution des Jahres 1917 übt von Anfang an auch auf die österreichische Arbeiterbewegung eine enorme Strahlkraft auf. Zahlreiche Stimmen aus dem linken Spektrum fordern nun, ihrem Beispiel zu folgen. Schon vor der Ausrufung der Republik kommt es zur Gründung einer Kommunistischen Partei – der weltweit Drittältesten. Die dominante Kraft im linken Lager ist jedoch die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die mit dem Austromarxismus ihrer ganz eigenen politischen Ausrichtung folgt. Auch ihr Ziel ist der Übergang zum Sozialismus, jedoch strikt auf parlamentarisch-demokratischem Wege. Ein Anspruch, dem sie kompromisslos treu bleibt. Kommunistischen Putschversuchen im Jahr 1919 tritt sie mit Waffengewalt entgegen.

Auf Bundesebene kann die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in den Jahren ihrer Regierungsbeteiligung bis 1920 zahlreiche, bis heute weitgehend unangefochtene soziale Errungenschaften durchsetzen, darunter das Frauenwahlrecht ebenso wie den 8-Stunden-Tag. Im „Roten Wien" kann sie mit dem bis heute vielbeachteten Experiment eines kommunalen Sozialismus ein Gegenmodell zum Kommunismus russischer Prägung vorlegen.

Die Lage ändert sich nachhaltig, als die Christlichsoziale Partei ab dem Frühjahr 1933 das gesamte Linke Lager in die Illegalität drängt. In Stalins Sowjetunion werden selbst Emigranten aus der österreichischen Arbeiterbewegung zu Opfern des Gulag-Systems. Austrofaschismus und Nationalsozialismus stehen noch bevor.

Regie

Valentin Badura