zeit.geschichte
Kampf um Österreich – Februar 1934: Ausbruch der Gewalt
Im Februar 1934 überschlagen sich in Österreich die Ereignisse. Die beiden Großparteien, die nur wenige Jahre zuvor gemeinsam die Erste Republik begründeten, lassen die Waffen sprechen und somit der Gewalt freien Lauf. Der politische Konflikt zwischen den Christlich-Sozialen und den Sozialisten mündet in eine gewaltvolle Konfrontation – in Österreich herrscht Bürgerkrieg, der hunderte Todesopfer fordert.
Die Lagerbildung in der jungen österreichischen Demokratie beginnt bereits in den 1920er Jahren. Während die Bürgerlichen eine „Diktatur des Proletariats" fürchten, sprechen sich prominente Vertreter der Christlich-Sozialen für einen autoritär geführten Staat aus. Mit den Heimwehren auf der einen und dem Republikanischen Schutzbund auf der anderen Seite unterhalten zudem beide Parteien paramilitärische Einheiten – der Weg zur bewaffneten Auseinandersetzung ist schon früh geebnet.
Am 12. Februar 1934 nimmt nach einer Waffensuche im Linzer Hotel Schiff, der Parteizentrale der oberösterreichischen Sozialisten, die Eskalationsspirale ihren Lauf: Polizei, Bundesheer und Heimatwehr werden unter Beschuss genommen, diese reagieren mit voller Härte. Nur kurze Zeit später brechen auch in Wien, Graz, Steyr und anderen Orten Kämpfe aus. Doch die Kämpfe dauern nur drei Tage, zu groß ist die Übermacht des Regimes gegenüber den Aufständischen. Drei Tage jedoch, die tiefe Narben hinterlassen.
Die Dokumentation „Februar 1934 - Ausbruch der Gewalt" beleuchtet ein Kapitel der österreichischen Zeitgeschichte, das, trotz der kurzen Dauer der Ereignisse, Politik wie Gesellschaft wie kaum ein anderes geprägt hat. Die Dokumentation thematisiert den Konflikt der beiden Großparteien, der in eine mit Waffen ausgetragene Konfrontation ausartete, und das Verhältnis zwischen ÖVP und SPÖ bis heute beeinflusst.
Regie
Manuel Obermeier