zeit.geschichte
Zwischen Lüge und Wahrheit - Desinformation in Österreichs Geschichte
Die neue ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf historische Beispiele von Desinformation in Österreich. Spätestens seit der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist die Bezeichnung „Fake News“ den meisten Menschen ein Begriff.
Absichtlich gestreute Desinformation wurde schon lange vor Trump von Menschen in Machtpositionen zur Erreichung ihrer Ziele genutzt. Ein Blick in das vergangene Jahrhundert zeigt, dass es zahlreiche gezielte Versuche gab, die Bevölkerung zu täuschen. Um die Jahrhundertwende erwiesen sich schon die Berater des Kaiserhauses kreativ im Umgang mit der Verschleierung des Selbstmordes von Kronprinz Rudolf und dessen Mord an seiner Geliebten Mary Vetsera. Erst 30 Jahre später darf öffentlich über die Vorgänge in Mayerling gesprochen werden - es ist eine der größten „Fake-News-Kampagnen“ der österreichischen Geschichte.
Als 1933 Dollfuß das Parlament ausschaltet und die Pressefreiheit einschränkt, sehen sich die österreichischen Nationalsozialisten ihrer Möglichkeit beraubt, durch Neuwahlen an die Macht zu kommen. Im Zuge eines Putschversuchs stürmen sie den Radiosender Ravag und zwingen die Mitarbeiter zu verkünden, dass sich eine neue nationalsozialistische Regierung gebildet habe. Eine reine Desinformation - die jedoch Kommendes vorwegnehmen sollte.
Auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Presse für „ausländische Mächte" zu benutzen. So sieben die Alliierten die Journalistenszene nach emporstrebenden kooperationswilligen Personen aus und verschaffen sich dadurch Einfluss auf Redaktionen.
Anhand von historischen Ereignissen und eindrücklichen Fällen analysiert die neue ORF-III-Dokumentation „Zwischen Lüge und Wahrheit“ die grundlegenden Mechanismen der Meinungsmanipulation und zeigt, dass Desinformation ein schon lange bestehendes Phänomen ist.
Regie
Patrice Fuchs