zeit.geschichte

Frauen unterm Hakenkreuz

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In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs wurde die Rolle von Frauen häufig nur am Rande wahrgenommen. Dabei waren rund 500.000 von ihnen ab 1939 in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten aktiv - dort, wo der Holocaust in die Tat umgesetzt wurde.

Sie waren nicht etwa passive Zeuginnen eines von Männern verübten Völkermords, sondern unentbehrliche Mittäterinnen. Das Engagement und die Brutalität der Sekretärinnen, Krankenschwestern, KZ-Wächterinnen und Ehefrauen von SS-Männern wirft Fragen auf: Wie sind sie zu Komplizinnen, mitunter zu Mörderinnen geworden? Warum hat die deutsche Nachkriegsjustiz in Teilen die Augen vor ihren Verbrechen mindestens genauso verschlossen wie vor denen ihrer männlichen Mitstreiter? Welche Tabus führen auch heute noch dazu, ihre Taten nicht zu benennen?

Frauen unterm Hakenkreuz
Bundesarchiv
Frauen unterm Hakenkreuz

Die Dokumentation geht beispielhaft den Geschichten einiger dieser Frauen nach: von ihrer Indoktrination - vor allem innerhalb des Bunds Deutscher Mädel (BDM) - bis in die Nachkriegszeit, in der nur wenige von ihnen von ihrer Vergangenheit eingeholt wurden. Aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet der Dokumentarfilm die Einbindung von Frauen in die Todesmaschinerie der Nazis und ihre aktive Mittäterinnenschaft, von der Einzeltat bis zur Beteiligung am Massenmord.

Regie

Christiane Ratiney