zeit.geschichte
Russlands Kriege - Zarenreich (1/3)
Wenn Russland zu den Waffen greift, hält die Welt den Atem an. In vier Jahrhunderten haben Zaren und Zarinnen ein Imperium geschmiedet, in blutigen Schlachten erweitert und verteidigt. Die Schlachten der Romanows schreiben Geschichte. Mit Härte und Strategie hieven sie das russische Reich auf die Bühne der Weltpolitik. Bis der Erste Weltkrieg dem Zarentum ein blutiges Ende bereitet. Unter Peter dem Großen und Katharina der Großen erobern die Romanows im 17. und 18. Jahrhundert mit einer gewaltigen Armee Teile des europäischen Nordens, die Krim und den Kaukasus. Ihre Nachfolger verteidigen das Reich gegen Napoleon und führen es in den Kreis der europäischen Großmächte.
Nikolaus II. jedoch verliert Thron und Leben als Folge zweier Kriege 1905 und 1917. Die Romanows säen die Träume von „Neurussland“, auf die sich Putin berufen wird. Die Zarinnen und Zaren sind fasziniert vom Westen und wollen mit militärischer Macht im Konzert der Mächte mitspielen. Obwohl Russland im 19. Jahrhundert zeitweise über die größte Armee der Welt verfügt, muss es schmerzhafte und unerwartete Niederlagen hinnehmen. Als Zar Nikolaus II. Proteste blutig unterdrücken lässt, setzt er damit seinen Thron auf das Spiel, wie Experte Simon Sebag Montefiore analysiert: „Sein Ansehen war schon wegen der Niederlagen im Keller. Und es sank noch tiefer, als er sich als Schlächter herausstellte.“