zeit.geschichte

Der Prominententransport 1938 - Mythos der Lagerstraße

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Die nationalsozialistische Diktatur duldete keine Gegenstimmen. Wer als Gegner des Regimes galt, wurde verfolgt, in Konzentrationslagern festgehalten oder gar ermordet. Schon vor der offiziellen Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich führten diese Listen über ihnen politisch oppositionell gesinnte Personen. Nur wenige Wochen nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Deutschland verließ abends ein Zug den Wiener Westbahnhof. Im Zug waren Politiker aus der Zeit der Ersten Republik und des Austrofaschismus. Sozialisten, Kommunisten, Monarchisten und andere Gegner des Nationalsozialismus wurden gemeinsam in das Konzentrationslager Dachau gebracht.

Nach dem Krieg wird diese Deportation unter dem Namen „Prominentatentransport“ bekannt, weil unter den Abtransportierten bekannte Persönlichkeiten wie etwa Leopold Figl, Franz Olah und Alfons Gorbach waren. Die Zeit im Konzentrationslager prägt die Überlebenden über die Zeit der Verfolgung hinaus. Viele der Überlebenden bekleiden in der Zweiten Republik wichtige politische Ämter. Das geteilte Erlebnis der Verfolgung durch die Faschisten bestärkt die Politiker darin, über Gesinnungsgrenzen hinaus, für ein friedliches Österreich der Kooperation einzustehen.

Regie

Wolfgang Winkler

Manuel Obermeier