zeit.geschichte
Baumeister der Republik - Karl Seitz
Die Dokumentation beschäftigt sich mit der Geburtsstunde unseres Landes, der Zeit der Ersten Republik. Der erste Bundespräsident Österreichs, Karl Seitz, war prägend für die Geschichte der jungen Republik. Am 12. November 1918 rief er - gemeinsam mit dem Großdeutschen Franz Dinghofer - die Republik-Deutsch-Österreich aus und ging damit in die Annalen der österreichischen Geschichtsschreibung ein.
Gemeinsam mit Bruno Kreisky war Seitz der am längsten amtierende Parteivorsitzende der Sozialistischen Partei Österreichs - zwischen 1918 und 1934 führte er die Partei durch die stürmische Zeit der Ersten Republik.
In Wien geboren, entschied sich Seitz frühzeitig für die Lehrerlaufbahn und engagierte sich in der sozialdemokratischen Bewegung als Bildungspolitiker. 1918 wurde er Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung. Von 1919 bis 1921 bekleidete er als erster das Amt des Bundespräsidenten. 1923 wurde er Wiener Bürgermeister und blieb das auch bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten. In seiner Antrittsrede vor den Magistratsbeamten betont der volksnahe Seitz: „Was wir als Vertreter des Volkes von den Ämtern wünschen, ist einfach gesagt: Der Bürger will nicht als Akt, sondern als Mensch behandelt werden.“
In seinen 11 Jahren Amtszeit baut die Stadt Wien über 60.000 Gemeindewohnungen, die bis heute das Stadtbild prägen. Nach dem „Anschluss“ im März 1938 gehört Karl Seitz zu den Ersten, die verhaftet werden. Er kommt ins KZ Ravensbrück. Seitz überlebt und kehrt am 22. Juni 1945 krank und geschwächt nach Wien zurück, wo ihm von rund 50.000 Menschen ein stürmischer Empfang vor dem Rathaus bereitet wird. Er wird Nationalratsabgeordneter. Nach der Neugründung der SPÖ legte er den Parteivorsitz, den er formell als letzter SDAP-Vorsitzender noch innehatte, zugunsten Adolf Schärfs nieder.
Die Dokumentation von Alfred Schwarz folgt dem bewegten Leben des Vollblutpolitikers.
Regie
Alfred Schwarz