Anlässlich des 50. TT von Franz Jonas am 24.4.:

zeit.geschichte

Baumeister der Republik - Franz Jonas

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Franz Jonas wurde 1965, nach dem Tod seines Vorgängers Adolf Schärf, zum vierten Bundespräsidenten der Zweiten Republik gewählt und übte als erster gelernter Arbeiter und Autodidakt das Amt des Staatsoberhauptes aus. Der Sozialist der ersten Stunde war bereits nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Monarchie politisch aktiv. Nach dem Krieg besuchte Jonas die Arbeiterhochschule, wo er u. a. von den Sozialdemokraten und späteren Bundespräsidenten Karl Renner, Theodor Körner sowie Adolf Schärf unterrichtet wurde.

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Jonas als Lohnverrechner in einem kriegswichtigen Betrieb, was ihn vor dem Einsatz an der Front bewahrte. Nach 1945 ernannte Bürgermeister Theodor Körner seinen damaligen Vorzugsschüler zum Bezirksvorsteher in Floridsdorf, zwei Jahre später holte er ihn als Stadtrat ins Wiener Rathaus. Als Körner 1951 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, folgte ihm Jonas als Bürgermeister nach. Parallel war Jonas zuerst Mitglied im Bundesrat und anschließend Abgeordneter zum Nationalrat. Nach dem Tod von Bundespräsident Adolf Schärf wurde Franz Jonas zu seinem Nachfolger gewählt. Er übte das Amt bis zu seinem Tod 1974 aus.

Jonas gilt mit seiner Charakterstärke, Menschlichkeit und politischen Klugheit als eine der letzten Symbolfiguren der alten Sozialdemokratie. In der Dokumentation kommen u. a. Zeitzeuge Kurt Landsmann, der eng mit Jonas zusammengearbeitet hat, und Medienhistoriker Fritz Hausjell zu Wort.

Regie

Karo Wolm