zeit.geschichte

Kinder an die Flak - Hitlers junge Soldaten

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Die ORF-III-Produktion wirft einen Blick auf das Schicksal der Kinder, die während des Zweiten Weltkriegs zu den Waffen gerufen wurden. In den Kriegsjahren von 1943 bis 1945 verrichten rund 200.000 Jugendliche ihren Dienst als Luftwaffenhelfer in der Deutschen Wehrmacht. Das nationalsozialistische Regime rekrutiert Schüler und Schülerinnen aus den Reihen der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädchen.

Möglich machte dies eine Notdienstverordnung des Deutschen Reiches aus dem Jahr 1938, der zufolge der Staat alle Bewohner nach Vollendung des 15. Lebensjahres zu beliebigen Diensten heranziehen darf. Während des Zweiten Weltkriegs sind die Geburtsjahrgänge 1925 bis 1929 besonders betroffen. Sie werden zu Luftwaffen- und Marinehelfern ausgebildet. Es sind Kindersoldaten.

Im Laufe des Krieges werden immer mehr Soldaten an der Ostfront gebraucht, deshalb möchte das Oberkommando der Wehrmacht möglichst unauffällig die Luftabwehrstellungen in der Heimat mit Kindern nachbesetzen. Reichsjugendführer Baldur von Schirach erhält entsprechend den Auftrag Kindersoldaten auf den Krieg vorzubereiten. Die endgültige Entscheidung trifft Adolf Hitler am 7. Jänner 1943 selbst. Es sollen Schüler der Höheren Schulen und der Mittelschulen zum Kriegsdienst einberufen werden.

In dieser ORF-III-Dokumentation berichten drei Männer und eine Frau aus Österreich über ihre Zeit im Kriegsdienst. Für die damals 15-16-Jährigen beginnt der Einsatz an der sogenannten Heimatfront. Was zunächst noch als waghalsiges Abenteuer empfunden wird, wächst sich zur lebensgefährlichen Mission aus. Manche Schüler werden in entfernte Gebiete des Deutschen Reichs versetzt und in todbringende Kampfhandlungen verstrickt, wo sie im wahrsten Sinne des Wortes als „Kanonenfutter“ verheizt werden.

Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen führen spannend vor Augen, wie aus anfangs spielerischen Kriegsübungen bitterer Ernst wurde und aus Schulkindern Soldaten, die täglich dem Tod ins Auge schauen und ihr Überleben nicht selten einem Zufall verdanken.

Regie

Helmut Berg