Österreich - Die ganze Geschichte
ORF/Neuland Film
Im Bild: Reenactment: Johanna Dohnal fährt mit Freundinnen zur Demonstration.

Österreich - Die ganze Geschichte

Reformen, Reformen, Reformen

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Die 1970er Jahre – eine Zeit des Umbruchs in Österreich. Heute wird die Dekade als Synonym für die Reformpolitik Bruno Kreiskys gesehen, eine Ära von Aufbruch und Erneuerung. Doch die angestrebte Modernisierung geht nicht reibungslos vonstatten: Vielen im Land ist Kreiskys Kurs zu radikal, sie empfinden ihn als Angriff auf Werte und Traditionen. Wieder anderen gehen die Reformen nicht schnell und nicht weit genug. Besonders die Frauen sind unzufrieden. Sie sind den Männern nach wie vor per Gesetz untergeordnet, dürfen ohne Einverständnis ihres Ehemanns keinen Job annehmen und kein eigenes Bankkonto eröffnen. Eine neue Frauenbewegung formiert sich, in der sich in Österreich die junge SPÖ-Funktionärin Johanna Dohnal als zentrale Figur hervorhebt. Die streitbare Jungpolitikerin fällt zum ersten Mal in der Debatte über die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs auf. Und gerade bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Im konservativen Lager und in der Kirche regt sich Widerstand. Prominente Kirchenvertreter wie der Innsbrucker Bischof Paul Rusch rufen zu Massenkundgebungen auf und führen diese persönlich an – ein empfindlicher Dämpfer für den gerade erst eingeleiteten Versöhnungsprozess zwischen der Sozialdemokratie und der katholischen Kirche. Auch die Jugendkultur und die alternative Kulturszene geben damals erste kräftige Lebenszeichen von sich und fordern lautstark mehr Freiräume ein.

Episode vier der neuen „Österreich – Die ganze Geschichte“-Staffel beleuchtet den Mythos der „Ära Kreisky“ und zeigt anhand der Protagonisten Johanna Dohnal und Paul Rusch die Bruchlinien auf, die zwischen Alt und Jung, Stadt und Land, konservativ und liberal verliefen.

Regie

Magda Jöchler

Buch

Angelika Faissner