
Österreich - Die ganze Geschichte
Mythos Wirtschaftswunder
Im Österreich der 1950er Jahre beginnt eine noch nie dagewesene Zeit des Wirtschaftswachstums – die vielzitierten Jahre des Wirtschaftswunders! Aufbauend auf den Hinterlassenschaften der NS-Kriegsindustrie und mit Unterstützung des US-Marshallplans hält die Wachstumsperiode bis zur ersten Ölkrise 1973 an. Industrie, Landwirtschaft und Tourismus bilden die Basis des wirtschaftlichen Erfolgs. Unternehmen wie die VOEST oder die OMV unter ihrer energischen Vorständin Margarethe Ottillinger sind die Schlüsselbetriebe einer verstaatlichten Industrie und diese das Rückgrat des Aufschwungs. Als Frau in führender Managementposition ist Ottillinger allerdings eine große Ausnahme, sind doch die Geschlechterrollen der Zeit klar definiert und lassen den meisten Frauen wenige Spielräume. Nach den Entbehrungen des Krieges und der Nachkriegszeit tritt Österreich auch in ein Zeitalter des Massenkonsums ein. Und der neue Wohlstand braucht Geschäfte. Karl Wlaschek steigt mit „Billa“ bald zum Supermarktkönig Österreichs auf. Im Westen entstehen neue Tourismus-Hochburgen, Regionen wie Kitzbühel oder der Arlberg locken bald Tausende zahlende Gäste an. Mit den sportlichen Erfolgen von Stars wie Toni Sailer kommt eine identitätsstiftende Wirkung hinzu – Österreich wird zur Skination. Der Kitzbüheler Karl Koller wird mit seiner Skischule, den „Roten Teufeln“, zum Pionier des Fremdenverkehrs in den Alpen.
Die dritte Ausgabe der neuen Staffel „Österreich – Die ganze Geschichte“ widmet sich dem Mythos Wirtschaftswunder und schildert die prägenden Jahre anhand der drei genannten Persönlichkeiten. Mit dem Ölpreisschock 1973 beginnt der auf Hochtouren laufende Wirtschaftsmotor aber zu stottern. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird sichtbar, und die Menschen werden sich langsam ihrer Verantwortung gegenüber der Natur bewusst.
Regie
Thomas Grusch
Buch
Thomas Grusch
