
Österreich - Die ganze Geschichte
Auf neutralem Boden
1955 erklärt Österreich die immerwährende Neutralität. Auch wenn es für dieses Konzept damals noch keine klare Gebrauchsanweisung gibt, wird es das politische Selbstverständnis des Landes in den Folgejahrzehnten entscheidend prägen und wesentlicher Bestandteil seiner neuen Identität werden. Kaum ausgesprochen, wird die Neutralität nach 1955 bald in internationalen Krisen auf die Probe gestellt. 1956 rollen sowjetische Panzer in Ungarn ein, 1968 wird mit dem „Prager Frühling“ in Österreichs unmittelbarer Nachbarschaft ein Aufstand von Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten gewaltsam niedergeschlagen. Trotz der Spannungen gelingt es der Republik, sich außenpolitisch zu positionieren – als verlässlicher Standort internationaler Organisationen und Bühne für diplomatische Begegnungen zwischen Ost und West. Ein deutliches Signal dieser Funktion: das historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Machthaber Nikita Chruschtschow 1961 in Wien, mitten im Kalten Krieg.
Folge zwei der vierten Staffel von „Österreich – Die ganze Geschichte“ beleuchtet die prägenden Jahre der Neutralität anhand zweier zentraler Persönlichkeiten: Rudolf Kirchschläger, Jurist, Diplomat sowie späterer Bundespräsident, und Martha Kyrle, Österreichs erste First Lady, die das Land nach außen hin stilvoll und selbstbewusst vertritt – bei Empfängen, Staatsbesuchen und auf der Bühne der Weltpolitik.
Regie
Monica Lucia Müller
Buch
Monica Lucia Müller
