Ikonen in Rot-Weiß-Rot

Cissy Kraner und Hugo Wiener

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Die ORF-III-Produktion widmet sich einem Ehepaar, das die österreichische Nachkriegszeit durch ihre einzigartigen Chansons und ihren treffsicheren Humor prägte. Sie waren Großkünstler der Kleinkunst: Mehr als vierzig Jahre lang bildeten Hugo Wiener und Cissy Kraner so etwas wie das Traumpaar des österreichischen Kabaretts. Der Komponist und Textdichter Hugo Wiener hat seiner Frau eine ganze Reihe unsterblicher Brettl-Evergreens auf den Leib geschrieben: "Aber der Novak lässt mich nicht verkommen", "Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn" und "Ich kann den Novotny nicht leiden" gelten bis heute als unhinterfragter Bestandteil des österreichischen Kleinkunst-Kanons.

"Es war nie mein Traum, im Kabarett Karriere zu machen", erklärte Cissy Kraner einmal, "es hat sich einfach so ergeben." Eigentlich hat die Diseuse mit der unverwechselbar markanten Stimme klassischen Gesang studiert. Im Jahr 1938 ging die damals 20-jährige Wienerin als Mitglied der Revuebühne "Femina" auf Gastspielreise nach Südamerika. Auf der Reise nach Bogotá lernte sie den Mann ihres Lebens kennen: den Kabarettautor Hugo Wiener, der vor den Nazis nach Kolumbien geflohen war. Die Dramaturgin Karin Sedlak, Autorin des Cissy-Kraner-Stücks "Alles für'n Hugo", charakterisiert die unterschiedlichen Temperamente der Eheleute so: "Cissy Kraner war energisch und willensstark, Hugo Wiener war viel introvertierter und sensibler als sie. Die beiden waren so unterschiedlich, wie man nur sein kann, aber sie haben perfekt zusammengepasst und sich ideal ergänzt, wie ein Puzzleteil den anderen."
Nach harten Jahren im Exil kehrten Hugo Wiener und Cissy Kraner 1948 nach Wien zurück. Von 1950 an waren die beiden Eheleute feste Ensemblemitglieder im "Simpl" in der Wollzeile - wo sie ein neues Kapitel der österreichischen Kabarettgeschichte aufgeschlagen haben.

Gestaltung

Günter Kaindlstorfer