WELTjournal

Türkei und Syrien - Chaos nach dem Erdbeben

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Mehr als 35 Tausend Todesopfer und zigtausende Verletzte. Eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien, das eines der schlimmsten in der Region seit 100 Jahren war, werden kaum noch Überlebende geborgen. Laut Schätzungen der UNO könnte die Opferzahl auf über 50.000 steigen. Während viele der Überlebenden bei eisiger Kälte noch immer ohne Dach über dem Kopf ausharren, werden die Vorwürfe gegen die türkische Regierung immer lauter: einerseits sei die Hilfe viel zu spät angelaufen und andererseits haben Korruption und Betrug dazu geführt, dass tausende Häuser nicht nach den Erdbeben-Vorschriften gebaut wurden und jetzt eingestürzt sind.

Vanessa Böttcher und Kameramann Marcus Walter beim Weltjournal-Dreh nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei.
ORF
Vanessa Böttcher und Kameramann Marcus Walter beim WELTjournal-Dreh nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei

WELTjournal-Reporterin Vanessa Böttcher hat im Katastrophengebiet Rettungstrupps begleitet und miterlebt, wie schwierig es ist, Hilfe zu leisten, wenn nichts mehr funktioniert. Und sie hat Menschen wie Mohammet getroffen, einen freiwilligen Helfer aus Izmit, der schon beim großen Erdbeben 1999 viele Verwandte verloren hatte. Und sie hat in der komplett zerstörten Stadt Antakya – in der Region Hatay - mit Toriya gesprochen, ein junges Mädchen, das vor Jahren vor dem Krieg in Syrien geflohen ist, und jetzt zum zweiten Mal alles verloren hat. Während in der Türkei wenigstens Hilfe eingetroffen ist, kommt für die Menschen im vom Krieg bereits schwer zerstörten Syrien bis heute kaum internationale Unterstützung an. Die Einfuhr von Hilfsgütern gestaltet sich vor allem so schwierig, weil die Gebiete in Nordwest-Syrien von verschiedensten politischen Gruppierungen kontrolliert werden. Die internationale Gemeinschaft hat die Ärmsten der Armen einmal mehr im Stich gelassen.

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Aleppo - Helfende Helden