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Spanien - Feminismus gegen Männergewalt

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Mehrere tausend Frauen sterben in Europa jedes Jahr durch die Hand ihres Mannes oder Ex-Partners. Dass Männer-Gewalt kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem ist, hat man in Spanien schon lang erkannt und es zur Regierungssache gemacht. 2004 verabschiedete das spanische Parlament ein „Gesetz gegen geschlechtsspezifische Gewalt". Seither werden spezielle Opfer- und Täter-Programme angeboten und laufend weiterentwickelt, sowie eigene Schulungen für Polizeibeamte und RichterInnen.

Spanien hat der Gewalt gegen Frauen mit Erfolg den Kampf angesagt
ORF
Spanien hat der Gewalt gegen Frauen mit Erfolg den Kampf angesagt

Die Zahl der Notrufe und Anzeigen in Spanien ist parallel dazu gestiegen, weil Frauen und Kinder jetzt eher wagen, um Hilfe zu bitten, Anzeige zu erstatten und sich zu wehren. Das Land des Machismo ist europaweit zum Vorreiter und Vorbild im Kampf gegen Männer-Gewalt geworden.

WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth hat sich Spaniens Gewalt-Schutz-Programm näher angeschaut. Sie trifft in Madrid Marta Anguita, die von ihrem Ex-Mann überfahren und schwer verletzt wurde. Seit er seine Haftstrafe verbüßt hat, fürchtet Marta wieder um ihr Leben und um das ihrer Töchter.

Marta Anguita (links im Bild) hat vor 20 Jahren den Mordversuch ihres Ex-Mannes nur knapp überlebt. Im Gespräch mit WELT-Journal Reporterin Ines Pedoth erzählt sie, wie sie seither für sich und für andere Gewaltopfer kämpft.
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Marta Anguita (links im Bild) hat vor 20 Jahren den Mordversuch ihres Ex-Mannes nur knapp überlebt. Im Gespräch mit WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth erzählt sie, wie sie seither für sich und für andere Gewaltopfer kämpft.

Ines Pedoth spricht mit der Juristin Maria Naredo, die Marta Anguita im Auftrag von Amnesty International in ihrem Kampf um eine Entschädigung erfolgreich zur Seite stand und heute als juristische Beraterin im Team von Gleichstellungsministerin Irene Monteros arbeitet. Ein Fokus in der spanischen Gewalt-Prävention liegt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das WELTjournal-Team hat die größte Hotline des Landes „ANAR" besucht - und Patricia Fernandez, die als Jugendliche ein Buch über ihre Kindheit mit einem gewalttätigen Vater geschrieben hat und heute andere Minderjährige mit einem ähnlichen Schicksal unterstützt.