WELTjournal
Italien - rechte Wende in Europa
Am 25. September wird in Italien gewählt, und die Trends davor sind eindeutig: das Land steht vor einer rechten Wende. Die aus den Postfaschisten hervorgegangene Partei Fratelli d’Italia, also Brüder Italiens, ist laut Umfragen mit 25% die stimmenstärkste Partei im Land und gleichzeitig der Motor eines Rechtsbündnisses, das aus zwei Rechtsparteien und einer Mitterechtspartei besteht. Fratelli d’Italia, die ebenfalls rechte Lega von Matteo Salvini und die Forza Italia von Silvio Berlusconi gehören im EU-Parlament unterschiedlichen Fraktionen an.

Sie unterscheiden sich in der Frage der Ukraine und der Russland-Sanktionen und suchen einen geradezu unmöglichen Kompromiss zwischen mehr Autonomie für die Regionen, die die Lega verspricht und einem Präsidialsystem nach französischem Zuschnitt, das Fratelli d’Italia wollen. Im Wahlkampf werden diese Unterschiede übertüncht. Aber wie viel Spielraum gibt es eigentlich angesichts der drängenden Probleme von Teuerung, Energiepreisen und drohenden Massenschließungen?

Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik hat Exponenten der Rechtsparteien gefragt und ist für das WELTjournal durchs Land gefahren, um an einigen Beispielen zu illustrieren, dass das Versprechen der Entfesselung das eine ist, die Fesseln der Realität aber etwas anderes.