WELTjournal

Ägypten - Ramadan im Schatten der Krise

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Die islamische Welt befindet sich gerade im Fastenmonat Ramadan, in dem gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Nahrung zu sich nehmen dürfen - ein spiritueller Monat, in dem sie sich ihrem Gott besonders nahefühlen und in dem Solidarität mit den Armen im Zentrum steht. Beim Brechen des Fastens in den Abend- und Nachtstunden ist der Ramadan eine überaus festliche Zeit, ähnlich der Weihnachtszeit bei Christen: die Familie kommt zu einem Festmahl zusammen, Freunde und Kollegen laden sich gegenseitig ein und es wird sichergestellt, dass auch die Armen nicht hungrig ins Bett gehen. Doch heuer ist der Ramadan für viele Muslime eine Herausforderung, denn die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg weltweit gestiegenen Nahrungsmittelpreise dämpfen die Festlichkeiten erheblich.

ORF

ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary hat sich für das WELTjournal in der 20 Millionen-Stadt Kairo ins Ramadan-Getümmel geworfen, bricht das Fasten mit einer Familie in einem der ärmeren Viertel der Stadt und spricht mit ihnen über die Schwierigkeiten, ein festliches Essen auf den Tisch zu bringen. Er begleitet Freiwillige aus einem wohlhabenden Stadtteil, die eine Art Ramadan-Home-Delivery-Mahl zubereiten und in den Armenvierteln verteilen. Vor allem aber nimmt er die Zuschauer mit in die dekorierten Straßen, zu den Ramadan-Laternen und den leuchtenden Kinderaugen – und nimmt schließlich selbst die Trommel in die Hand, um durch die Gassen zu ziehen und die Fastenden daran zu erinnern, dass sie vor Sonnenaufgang, bevor das Fasten wieder beginnt, noch eine letzte Mahlzeit zu sich nehmen. 

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Arabien - die rivalisierenden Prinzen