WELTjournal
Bangladesch - Milliardär unter Armen
So viele Super-Reiche gab es noch nie: das globale Vermögen ist trotz Corona-Krise um 8 Prozent gestiegen.
Weltweit gibt es derzeit 56 Millionen Dollar-Millionäre, das geht aus dem Global Wealth Report der Boston Consulting Group hervor. Am meisten Zuwachs bekam der Club der Super-Reichen in den USA und in Deutschland. Parallel dazu zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass Corona die soziale Ungleichheit verstärkt hat.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht kontinuierlich weiter auf: 1 Prozent der Bevölkerung besitzen knapp 46 Prozent der privaten Vermögen, demgegenüber verfügt mehr als die Hälfte der Bevölkerung zusammen gerade einmal über 1,3 Prozent des Weltvermögens. Besonders krass zeigt sich die Ungleichverteilung in Dritte-Welt-Ländern.
Der dänische Reporter Kristoffer Eriksen hat in Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Welt, einen umstrittenen Milliardär getroffen. Moosa Bin Shamsher ist durch Waffengeschäfte und durch die Vermittlung günstiger Arbeitskräfte in die Golfstaaten reich geworden. Während diese dort zu Dumping-Löhnen arbeiten und in Bangladesch ein Drittel der Bevölkerung mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen muss, lässt Moosa sich „Prinz“ nennen und trägt diamantbesetzte Schuhe. Menschen ohne Vermögen nennt er „Idioten“, Armut hält er für selbstverschuldet.