Universum History
Verbotenes Begehren - Meilensteine queerer Geschichte
Wien 1919
Die junge Bürgerstochter Margarethe Csonka ist lesbisch und wird von ihren Eltern zu Sigmund Freud geschickt. Er soll sie von ihrem „verbotenen Begehren“ einer skandalumwitterten Gräfin und Prostituierten „heilen“. Doch Gretl kämpft um ihre Liebe und führt den Psychiater an der Nase herum. Freud kommt zum Schluss, dass Homosexualität weder geheilt werden kann - noch geheilt werden muss.
Margarethe Csonka in Velden 1921-22: Wäre ihr verbotenes Begehren nach einer Frau öffentlich geworden, hätte das einen Skandal nach sich gezogen.
100 Jahre queere Geschichte
Im Spannungsfeld von Repression und Aufbruchsstimmung kämpfen Aktivist:innen wie Magnus Hirschfeld Anfang des 20. Jahrhunderts um Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt und gegen Verbote gleichgeschlechtlicher Sexualität. Doch mit der Machtübernahme Adolf Hitlers endet die Illusion der Freiheit. Der NS-Staat verfolgt vor allem schwule Männer, aber auch lesbische Frauen, steckt sie ins KZ, kastriert oder ermordet sie. Gretl Csonka gelingt die Flucht – in ein Leben, in dem sie sich nie wieder die Freiheit nehmen, lassen wird, zu lieben, wen sie will.
Die erste queere Hymne – neu interpretiert
Eine außergewöhnliche Spieldoku mit Karl Markovics als Sigmund Freud und Christina Cservenka als junge Gretl, die zeigt, wie sich im Wien und Berlin der Zwischenkriegszeit erstmals queeres Selbstbewusstsein entfaltet – nur um bald darauf von den Nazis brutal zerstört zu werden. Die österreichisch-bayrische Künstlerin Ankathie Koi schlägt eine musikalische Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit und hat exklusiv für die Dokumentation das 100 Jahre alte „Lila Lied“ neu vertont.
„Verbotenes Begehren – Meilensteine queerer Geschichte“ entstand als Koproduktion von Vienna Set und Feature Film mit ORF und ZDF/ARTE in Zusammenarbeit mit ORF Enterprise, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Kultur Niederösterreich.
Regie
Fritz Kalteis