Universum History

Mysterium Urmensch - Spuren in Europa

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Funde in Europa - wie rätselhafte menschenähnliche Fußspuren auf Kreta - bringen die gängigen Theorien der menschlichen Evolution ins Wanken.

Lebten die ersten Vormenschen nicht in Afrika, sondern in Europa? „Universum History“ geht dieser Frage in der neuen Doku „Mysterium Urmensch – Spuren in Europa“ von Florian Breier und Rüdiger Braun (ORF Bearbeitung: Katharina Gruber) am Freitag, dem 25. August, um 22.35 Uhr in ORF 2 nach.

ORF/Bilderfest/Florian Breier
Die Paläontologin Madelaine Böhme stützt ihre These von Europa als Heimat des Urmenschen unter anderem auf Funden in Griechenland

Die Wiege der Menschheit - Afrika oder Europa?

Die deutsche Paläontologin Madelaine Böhme begibt sich auf Spurensuche nach den ältesten Wurzeln der Menschheit und stellt dabei die gängigen Theorien unserer Evolution in Frage. Seit Jahrzehnten steht für Expertinnen und Experten eigentlich fest: Afrika ist die Wiege der Menschheit. Und tatsächlich ist unbestritten, dass der moderne Mensch, der Homo sapiens, vor rund 300.000 Jahren in Afrika entstand. Doch seine Vorfahren könnten aus Europa gekommen sein, ist Böhme überzeugt. Ihre These ist kontrovers, denn in Afrika gibt es zahlreiche Funde von ausgestorbenen Vormenschenarten, die bis zu sechs oder sieben Millionen Jahre alt sind. Außerdem ist Afrika nicht nur die Heimat des Homo sapiens, sondern auch des Schimpansen, der unser nächster noch lebender Verwandter ist. Und dennoch häufen sich die Indizien, dass sich die beiden Entwicklungslinien von Mensch und Schimpanse vor sieben oder acht Millionen Jahren nicht in Afrika, sondern in Europa getrennt haben könnten.

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Der Schimpanse ist unser nächster Verwandter - möglicherweise trennten sich unsere Wege einst in Europa

Charles Darwin und die Savannen-Hypothese 

„Universum History“ begleitet Madelaine Böhme auf ihrer Suche nach einem verschollen geglaubten Fossil, das schon 1944 in Athen ausgegraben wurde: den sieben Millionen Jahre alten Unterkiefer von Graecopithecus freybergi. Er könnte unser ältester bisher entdeckter Vorfahre sein. Auf Kreta erforscht ein internationales Forschungsteam versteinerte Fußspuren von mysteriösen Zweibeinern, die dort schon vor sechs Millionen Jahren lebten. Diese Fußabdrücke sind der weltweit älteste Hinweis auf den aufrechten Gang. Damit wird eine Idee wieder aktuell, die auf Charles Darwin zurückgeht: die Savannen-Hypothese. Sie besagt, dass unsere Vorfahren sich dem Verlust des Waldes anpassen mussten und sich beim Übergang zu einer bodenbewohnenden Lebensweise aufrichteten. Savannen gab es vor sieben Millionen Jahren aber nicht in Afrika, sondern in Europa. Dass Europa eine entscheidende Rolle in der frühen menschlichen Evolution spielen könnte, belegt auch ein weiterer Fund: Im Süden Deutschlands stößt Böhme auf zahlreiche Fossilien eines bisher unbekannten Menschenaffen. Sein Körperbau spricht dafür, dass er ein gemeinsamer Vorfahr von Mensch und Schimpanse – ein Missing Link – ist.

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Die sechs Millionen Jahre alten Fußspuren sind der älteste Hinweis auf einen Urmenschen mit aufrechtem Gang

Muss die Geschichte der menschlichen Evolution neu geschrieben werden? „Universum History“ lässt führende Wissenschafterinnen und Wissenschafter auf dem Feld der Paläontologie zu Wort kommen und zeigt mit anschaulichen Grafiken, was man über die Wurzeln der Menschheit weiß und warum sich in der Erforschung der Menschheitsgeschichte ein Paradigmenwechsel abzeichnet.