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Apokalypse 1618 – Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges

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Mai 1618: Im Habsburgerreich schwelen religiöse Konflikte. Die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten entladen sich an der Prager Burg.

Böhmische Aufständische werfen zwei königliche Statthalter und einen Schreiber aus dem Fenster des habsburgischen Amtshauses: Dieser zweite Prager Fenstersturz gilt als Auslöser für den Dreißigjährigen Krieg – einen der verheerendsten Konflikte in der Geschichte Europas.Der Aufstand der böhmischen Stände gegen die katholischen Landesherren erfasste ganz Europa, die Protestantische Union kämpfte für Religionsfreiheit und Dezentralisierung, die Katholische Liga für die Monarchie und den Erhalt des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Ursprünglich ein Religionskonflikt, wird der Dreißigjährige Krieg zum europaweiten Flächenbrand – mit Millionen Todesopfern und katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen.

Dominicus a Jesu Maria (Martin Matejka) während der Schlacht am Weißen Berg
ORF/Česká Televize/Karel Cudlin
Dominicus a Jesu Maria (Martin Matejka) während der Schlacht am Weißen Berg

Hintergründe des Religionskonflikt

Das Doku-Drama „Apokalypse 1618 – Die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges“ von Zdenek Jiráský – eine Koproduktion des ORF mit ARTE und dem Tschechischen Fernsehen – schildert die Hintergründe des Religionskonflikts, der ganz Europa in die Katastrophe stürzen sollte. Im sogenannten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation galt der Rechtsgrundsatz „Cuius regio, eius religio“ („Wes Gebiet, des Religion“). Demnach war der Herrscher eines Landes berechtigt, die Religion für seine Bewohner vorzugeben – ein Grundsatz, der von verschiedenen Seiten unterschiedlich ausgelegt wurde. Wer ist der Herrscher und darf über die Religion entscheiden? Der katholische Kaiser für das gesamte Reich oder jeder Adlige in seinem jeweiligen Herrschaftsgebiet?

 Die Schlacht am Weißen Berg.
ORF/Česká Televize/Karel Cudlin
Die Schlacht am Weißen Berg.

Protestanten gegen Katholiken

1618 brachte der Aufstand der böhmischen Stände eine Bewegung in Gang, die ganz Europa erfasste. Protestantischen Landesherren unter der Führung mehrerer deutscher Fürsten standen katholischen Reichsständen gegenüber, geführt von den habsburgischen Mächten in Österreich und Spanien. Die Auseinandersetzung drehte sich anfangs um konfessionelle, später auch um politische Gegensätze. Während die Aufständischen für eine Dezentralisierung der Macht kämpften, strebten die katholischen Herrschenden eine absolute Monarchie an. Aus den regionalen Auseinandersetzungen entwickelte sich bald ein zerstörerischer Krieg. Im November 1620 unterlagen die böhmischen Stände den kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg. In den darauffolgenden Jahren breitete sich der Krieg in Europa immer weiter aus. Über Dänemark, Deutschland und die Niederlande, die für ihre Unabhängigkeit von Spanien kämpften, bis hin zu Schweden und zuletzt Frankreich traten sämtliche europäische Großmächte nach und nach in den Krieg ein.

 Kaiser Ferdinand II. (Ondřej Malý).
ORF/Česká Televize/Yan Renelt
Kaiser Ferdinand II. (Ondřej Malý).

Der zweite Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618, bei dem niemand ernsthaft verletzt wurde, führte zum offenen Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der eine Neuordnung Europas zur Folge hatte und dessen Geschichte nachhaltig prägen sollte. In diesem Gemeinschaftsprojekt von ORF, ARTE und Česká televize wirken namhafte tschechische Schauspieler wie Karel Dobry sowie Tereza Hofová mit, in der deutschen Synchronfassung sprechen Toni Slama, Pia Strauss, Florentin Groll, Alexandra Krismer, Aris Sas und Daniela Golpashin. Die aufwendigen Dreharbeiten fanden an den historischen Originalschauplätzen statt, unter anderem auf dem Weißen Berg, auf der Prager Burg und dem Altstädter Ring

Gestaltung

Zdenek Jiráský

Bearbeitung

Andrea Lehner