Universum History

Formel 1 der Antike - Wagenrennen im alten Rom

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Sie jagten mit ihren Pferden halsbrecherisch über die Sandbahn und waren Superstars. Die Wagenlenker bestritten das größte Spektakel der Antike.

 Mit inszenierten Großveranstaltungen hielten römische Kaiser ihr Volk bei Laune. Für die „Ludi Romani“, die Römischen Spiele, wurde extra eine Sportarena der Superlative gebaut – der Circus Maximus. Mehr als einen halben Kilometer lang, 140 Meter breit und Platz für bis zu 250.000 Zuschauer/innen – die spektakuläre Kulisse war Austragungsort der beim Volk beliebtesten Sportart, der Wagenrennen.

 der Wagenlenker liegt verwundet im Sand.
ORF/ZDF/Simon Varsano
Der Wagenlenker liegt verwundet im Sand.

Heldentum und Lebensgefahr

Die „Universum History“-Dokumentation „Formel 1 der Antike – Wagenrennen im Alten Rom“ von Jens Monath, Giulia Clark und Elena Mortelitti (ORF-Bearbeitung: Andrea Lehner) wirft am Freitag, dem 12. Mai, um 23.10 Uhr in ORF 2 einen Blick hinter die Kulissen der mächtigen antiken Unterhaltungsindustrie des ersten Jahrhunderts nach Christus und zeigt am Beispiel des jungen Sklaven Scorpus, wie Wagenlenker für einen sozialen Aufstieg zwischen Heldentum und Lebensgefahr jonglieren mussten und zu Helden der Rennbahn wurden. Anhand von Dokumenten und archäologischen Funden wird die zentrale Bedeutung der Wettkämpfe für die römische Alltagskultur deutlich. In aufwendigen szenischen Rekonstruktionen taucht das TV-Publikum ein in die Welt eines der erfolgreichsten Wagenlenkers der damaligen Zeit – Scorpus, der durch Ehrgeiz, hartes Training und Talent einen kometenhaften Aufstieg schafft und in nur wenigen Jahren mehr als 2.000 Rennen gewinnt – eher er im Alter von 27 Jahren auf der Rennbahn stirbt.

ORF/ZDF/Simon Varsano
Rom ist nicht nur die größte Stadt des römischen Reiches. Hier steht auch der Circus Maximus, der mit Abstand größte architektonische Komplex Roms, dreimal so groß wie das Olympiastadion in Berlin.

Verbindendes Spektatel

Jeder kannte die Namen der Wagenlenker und ihrer Pferde. Wie heute kassierten die antiken Formel-1-Piloten astronomische Preisgelder und starteten für einflussreiche Rennställe, die zwar – im Unterschied zu heute – keine Markennamen trugen, aber ein millionenschweres Business kontrollierten, das weit über den Circus hinaus Kultur und Alltag der Römer prägte. An der Spitze jedes Rennstalls stand ein Patron, der landesweit Agenten beschäftigte, Fanartikel herstellen ließ und den Menschen die heiß begehrte Unterhaltung bot – inklusive Schwarzmarkt und Prostitution. Die Wagenrennen waren nicht nur Sport und Ablenkung vom mitunter beschwerlichen Alltag der Römer, sondern fungierten auch als eine Art Gesellschaftskitt. Im Circus Maximus trafen Menschen aller Gesellschaftsklassen aufeinander und feuerten gemeinsam ihre Helden an. Sie waren das Band, das den Kaiser – als Sponsor und Schirmherr der Spiele – mit der Welt des Volks verband. Sein Auftritt im Stadion war ein Gradmesser seiner Beliebtheit.

Regie

Giulia Clark

Elena Mortelitti

Buch

Jens Monath

Giulia Clark

Bearbeitung

Andrea Lehner