Universum History

Leningrad Symphonie - Eine belagerte Stadt kämpft um ihr Überleben

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1942: In den dunkelsten Stunden der Leningrad Blockade sendet der Radio-Producer Babushkin mit seinem Programm einen Hoffnungsschimmer.

Die „Universum History“-Dokumentation „Leningrad Symphonie – Eine belagerte Stadt kämpft um ihr Überleben“ von Christian Frey beleuchtet am Freitag, dem 9. Dezember, um 23.05 Uhr in ORF 2 in Kinofilmlänge die Belagerung Leningrads, des heutigen St. Petersburg, während des Zweiten Weltkriegs. Die russische Stadt ist ab September 1941 von der deutschen Wehrmacht eingekesselt, die Bevölkerung soll ausgehungert werden. In den dunkelsten Stunden dieser Blockade erteilt der Radioproduzent Jakow Babushkin dem Dirigenten Karl Eliasberg einen unglaublichen Auftrag: Umgeben von Hunger und Tod soll dieser unter den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ein Orchester für die Aufführung Dmitri Schostakowitschs 7. Sinfonie zusammenstellen – während der Komponist selbst noch an der Symphonie schreibt.

ORF/Gebrüder Beetz
Im Bild: Markus Brandl als Radiosprecher Fritz Fuchs.

Die Belagerung Leningrads

Der Druck ist enorm, denn nicht nur, dass Eliasberg sich künstlerisch und moralisch den Menschen in der Stadt verpflichtet fühlt, muss er auch um sein Leben bangen, sollte er mit seiner Mission scheitern und das Stalin-Regime enttäuschen. Auch die 17-jährige Olga Kvade, Erzieherin in einem Waisenhaus, kämpft ums Überleben – um jenes ihrer Familie, ihrer Waisenkinder und ihr eigenes. Vor der Belagerung Leningrads war ihr Leben von Musik und Theater geprägt. Während der Belagerung hat sich die Stadt in eine Hölle aus Hunger, Kälte und Tod verwandelt.

Zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Belagerung verzweifelt der deutsche Unteroffizier Wolfgang Buff zunehmend an der Grausamkeit der Ostfront, wie seine Tagebuchaufzeichnungen belegen. Auch in den Schützengräben dominieren Hunger, Kälte und Tod.

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Im Bild: Torsten Münchow als Leningrader Parteichef Andrei Alexandrowitsch Schdanow.

Die Klänge der „Leningrad Symphonie“

Als in Leningrad Hoffnung und Trost in weite Ferne gerückt zu sein scheinen, haben es Eliasberg und Schostakowitsch tatsächlich geschafft: Im August 1942 wird die von Schostakowitsch gerade erst beendete Partitur unter der Leitung von Eliasberg aufgeführt. Für einen kurzen Moment hält nun der Krieg auf beiden Seiten inne und die Klänge der „Leningrad Symphonie“ bahnen sich ihren Weg durch die Stadt zu Olga Kvade bis hin zu den Stellungen der Deutschen und Wolfgang Buff.

 

Eindrucksvolle Interviews mit Zeitzeugen wie Olga Kvade und Joachim Buff, dem Bruder des Wehrmachtssoldaten, Experteninterviews, etwa mit dem Historiker Sönke Neitzel und der britischen Journalistin und Schriftstellerin Anna Reid, sowie einzigartige Archivaufnahmen aus dem besetzten Leningrad und aufwendig produzierte Spielszenen zeichnen die erschütternde Geschichte einer der berühmtesten Symphonien des vorigen Jahrhunderts nach. „Universum History“ zeigt, wie zumindest für einen kurzen Moment der Krieg vor der Musik weicht.

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Im Bild: Russische Propaganda - Deutsche Kriegsgefangene erhalten während einer Radiosendung ein Festmahl.

Gestaltung

Christian Frey