Universum History

Gutenberg - Genie und Geschäftsmann

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Johannes Gutenberg ist der Erfinder des Buchdrucks. Er bahnte im 15. Jahrhundert den Weg in die Informations- und Wissensgesellschaft.

Ohne Gutenberg wäre die rasche Verbreitung revolutionärer Ideen, etwa jene der Reformation, nicht möglich gewesen. Marc Jampolskys Dokudrama „Gutenberg – Genie und Geschäftsmann“, das „Universum History“ am Freitag, dem 18. November, um 23.25 Uhr in ORF 2 zeigt, porträtiert einen Mann am Vorabend einer neuen Epoche, der sich nach und nach als hartnäckiger Querulant, wagemutiger und gerissener Geschäftsmann, enthusiastischer Erfinder und genussfreudiger Lebemann entpuppt.

ORF/Seppia Film
Im Bild: Philippe Ohrel als Johannes Gutenberg mit einer Letter in der Hand.

Bahnbrechende Erfindung

Der Film begibt sich auf Spurensuche nach jenen Faktoren, die Gutenbergs Erfindung behindert und schließlich ermöglicht haben. Da Gutenberg kein Handbuch über seine Techniken hinterlassen hat, müssen seine Bücher akribisch studiert werden, erklärt Typografieprofessor Olivier Deloignon im Interview. Wissenschafter wie Deloignon sind heute in der Lage, Tinten, Papiere und typografische Elemente aus dieser Zeit präzise zu analysieren. Cornelia Schneider, Konservatorin des Gutenberg-Museums Mainz, zeigt Fragmente von Donaten, lateinischen Grammatiken. Diese frühen Drucke waren wohl Gutenbergs erster Erfolg. Computergesteuerte Vergleiche von Formen einzelner Lettern in den anfänglichen Donaten und Gutenbergs 42-Zeilen-Bibel weisen eine erhebliche Verbesserung in der Qualität der Drucke auf. Ein weiterer Fortschritt Gutenbergs war das Druckverfahren in drei Farben und die Einführung eines Impressums am Ende des Druckes, wie die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, an einem Exponat der 150 Psalmen des David zeigt. Dabei wird auch sichtbar, dass alle noch erhaltenen Exemplare der Drucke noch immer ihre intensive Farbcharakteristik beibehalten haben.

ORF/Mischieff Film
Im Bild: Johanna Rachinger, Generaldirektorin der österr. Nationalbibliothek, mit Gutenbergs Psalter.

Die Ursprünge des Buchdrucks

„Gutenberg – Genie und Geschäftsmann“ verdeutlicht den mühevollen Entstehungsprozess des Drucks mit beweglichen Lettern – mit all seinen Versuchsreihen, Fehlschlägen und auch Erfolgen. Die Untersuchungen der namhaften Historikerinnen und Historiker geben gemeinsam Aufschluss über Gutenbergs Fertigungsmethoden, den Rhythmus der Produktion, die Chronologie und den Ursprung der Werke sowie über Gutenberg selbst. Johannes Gutenberg war Pionier und Multiplikator, kein Humanist, der die Schönheit suchte. Er schuf keinen neuen Glauben, sondern vervielfältigte vielmehr sein ganzes Leben lang. Hinter seiner Erfindung verschwindet Gutenberg fast: Sein Leben scheint wie ein Buch mit sieben Siegeln. Um seine unterschiedlichen Charakterzüge in den Vordergrund rücken zu können, rekonstruieren Spielszenen die markantesten Stationen aus Gutenbergs Leben.

ORF/Seppia Film
Im Bild: Experten mit einer Rekonstruktion der Gutenbergpresse.

Gestaltung

Marc Jampolsky