3. und letzter Teil:

Universum History

Geheimnisse der Pharaonen (3) - Der Untergang

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Das Ende des goldenen Zeitalters der Pyramiden

Rund 500 Jahre lang dominiert der Pyramidenbau das Alte Ägypten. Missernten, ein schwacher Pharao und einschneidende Machtverschiebungen führten schließlich zum Untergang des Alten Reichs. In der letzten Folge des „Universum History“-Dreiteilers „Geheimnisse der Pharaonen“ von Sigrid Clément und Alain Brunard (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann) gehen Ägyptologinnen und Ägyptologen am Freitag, dem 15. Juli, um 23.20 Uhr in ORF 2 der Frage nach, welche politischen, religiösen und gesellschaftlichen Umwälzungen dem goldenen Zeitalter der Pyramiden ein Ende setzten.

ORF/ZDF Enterprise/© PERNEL MEDIA – 2020
Im Bild: Tempel in der Wüste.

Neue Machtzentren, Missernten und Hungersnöte

Ägypten um das Jahr 2150 vor Beginn unserer Zeitrechnung. Der alternde Pharao Pepi II. herrscht als fünfter König der 6. Dynastie über das Land. Doch die Einheit Ägyptens hat längst große Risse bekommen. In den Provinzen sind neue, unabhängige Machtzentren entstanden. Missernten führen zu Hungersnöten. Die Wurzeln für den Niedergang des Reiches liegen in der ferneren Vergangenheit, im goldenen Zeitalter des Pyramidenbaus. Pharao Cheops und sein Sohn Chephren haben ihre monumentalen Grabmäler auf dem Hochplateau von Gizeh errichten lassen. Doch schon Chephrens Sohn Mykerinos hat für sich selbst eine bescheiden anmutende Pyramide bauen lassen. Sein Sohn Schepseskaf bricht schließlich völlig mit der Tradition und lässt in Sakkara als Grabstätte einen einfachen Flachbau errichten, eine Mastaba nach dem Vorbild der alten Königsgräber. Der endgültige Umbruch kommt mit Userkaf, dem ersten Pharao der 5. Dynastie. Userkaf stellt mit dem Bau eines prachtvollen Tempels den Sonnengott Ra in den Fokus und präsentiert sich selbst als Sohn des Ra. Eine Rolle, die auch seine Nachfolger übernehmen. Damit rückt die Religion in den Vordergrund. Die Auswirkungen auf das Land sind enorm.

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Im Bild: Ein Mann trägt mehrere Schalen aus denen Dampf aufsteigt zum Pharao. Links und rechts von ihm stehen viele Wachen.

Der Untergang des alten Reiches

Denn die Herrscher konzentrieren sich zunehmend auf ihre göttliche Rolle und kümmern sich immer weniger um die Staatsgeschäfte. Eine Beamtenelite übernimmt die Verwaltung des Reiches. Es entsteht ein „Berufsbeamtentum“, wie der Ägyptologe Mark Lehner im Film erzählt. Damit gerät auch die zuvor zentral gesteuerte Einheit des Landes ins Wanken. In den Provinzen entstehen neue, unabhängige Machtzentren. Schließlich besteigt in der Hauptstadt Memphis der junge Pharao Pepi II. den Thron. Er wird länger regieren als jeder andere König vor ihm, doch gegen Ende seiner Herrschaft zeigt der alternde Pharao Schwächen. Eine Folge von Missernten schürt das Misstrauen des Volkes gegenüber seinem Herrscher. Mit Pepi II. endet schließlich die Ära des Alten Reiches. Erst einige Jahrhunderte nach seinem Tod wird sich Ägypten stabilisieren. Neue Pharaonen vereinen das Land und bauen den Staat wieder auf.

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Im Bild: Ein Mann und zwei Frauen sitzen auf einer Bank. Die Frau in der Mitte hat eine Schale mit Essen in den Händen. Der Mann greift in die Schale.

„Universum History“ zeigt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus aktuellen Grabungen und Funden. Renommierte Expertinnen und Experten erläutern die verschiedenen Theorien und geben Einblicke in die komplexe Geschichte rund um den Niedergang dieser ersten großen Epoche der ägyptischen Kultur. Opulente Reenactments machen die Zeit der Pharaonen lebendig und lassen die gottgleichen Herrscher des alten Ägyptens wiederauferstehen.