In 3 Teilen:

Universum History

Geheimnisse der Pharaonen (1) - Die erste Pyramide

Werbung Werbung schließen

Die monumentalen Hinterlassenschaften des alten Ägypten faszinieren bis heute

Die Menschen des alten Ägypten haben eine einzigartige Kultur geschaffen, deren monumentale Hinterlassenschaften noch heute faszinieren. In einer packenden Reihe widmet sich ein „Universum History“-Dreiteiler ab Freitag, dem 8. Juli, um 22.35 Uhr in ORF 2 den „Geheimnissen der Pharaonen“ und erweckt die Pracht dieser antiken Welt zum Leben. In der ersten, von Sigrid Clément und Alain Brunard gestalteten Folge „Die erste Pyramide“ (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann) steht Pharao Djoser im Mittelpunkt, der sich ein riesiges Grabmal aus Stein errichten ließ – die erste Stufenpyramide der Welt. Sie markiert den Beginn des Pyramidenzeitalters.

ORF/ZDF Enterprise/© PERNEL MEDIA – 2020
Im Bild: Portrait des Pharao.

Der Vermittler zwischen Menschen und Göttern

Rund 2.700 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung regiert in Memphis im alten Ägypten Pharao Djoser. Wie seine Vorgänger ist er Gesetzgeber, Hohepriester und Oberbefehlshaber der Streitkräfte in einer Person. Das Volk sieht ihn vor allem auch als einen Vermittler zwischen Menschen und Göttern, der die Ordnung und Einheit Ägyptens sicherstellen soll. Während seiner Herrschaft kommt es zu einem einschneidenden Ereignis – einer Hungersnot. Entscheidende Hinweise darauf liefert die sogenannte „Hungersnotstele“, die der Ägyptologe Jean-Pierre Pätznick in der Dokumentation analysiert. Die Hieroglyphen erzählen von einer sieben Jahre anhaltenden Hungersnot, die den Pharao massiv unter Druck gesetzt haben muss. Ist er doch zuständig für gute Beziehungen zu den Göttern, doch diese zürnen dem Volk offenbar und lassen es hungern. Djosers Bemühungen um eine Lösung der Krise sind erfolgreich, seine Herrschaft markiert damit einen wichtigen Einschnitt in der Art und Weise, in der die Menschen ihre Pharaonen sehen: Djoser wird vom Fürsprecher der Menschen bei den Göttern nun selbst zu einem gottgleichen Wesen. Diesem neuen Status soll auf einzigartige Weise Rechnung getragen werden: Der Pharao will selbst unsterblich werden. Sein Berater Imhotep, der Djoser als Arzt und Architekt zur Seite steht, soll für den Pharao ein Vermächtnis schaffen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat: Ein Grabmal für die Ewigkeit, das eines gottgleichen Herrschers würdig ist.

ORF/ZDF Enterprise/© PERNEL MEDIA – 2020
Im Bild: Die Stufenpyramide Pharao Djosers in der Nekropole Sakkara ist die älteste der ägyptischen Pyramiden.

So entstand die erste Stufenpyramide der Welt

In Ägypten werden hochrangige Tote damals in sogenannten Mastabas bestattet. Diese altägyptischen Grabbauten kombinieren einen verborgenen Schacht und einen oberirdischen Flachbau aus Lehmziegeln. Doch Imhotep hat eine revolutionäre Idee: Djosers Mastaba soll aus unvergänglichem Stein errichtet werden, und sie soll weithin sichtbar sein. Ein Flachbau genügt daher nicht. Imhotep bricht mit allen Traditionen und stapelt mehrere der Mastabas übereinander. Zuletzt werden es sechs rechteckige Bauten sein, immer kleiner werdend. Djosers Grabmal wird die erste Stufenpyramide der Welt; seine Treppe hinauf in den Himmel. Erbaut aus 850.000 Tonnen Kalkstein ist sie ein steinerner Garant für die Ewigkeit.

Die „Universum History“-Doku entschlüsselt mit Hilfe von Fachleuten die Geschichte der ersten Stufenpyramide und ihrer Erbauer. Opulente Reenactments machen die Zeit des berühmten Pharaos und seines legendären Baumeisters lebendig. Fesselnd erzählt der Film, wie durch diesen heute noch existierenden Monumentalbau die Grundlagen für das Zeitalter der großen Pyramiden geschaffen wurden, die Ägypten und seine Pharaonen für rund 500 Jahre dominieren werden.

ORF/ZDF Enterprise/© PERNEL MEDIA – 2020
Im Bild: Der Ägyptologe Dr. Jean-Pierre Pätznick vor einer Felsinschrift, die von einer großen Hungersnot zur Zeit Pharao Djosers berichtet.