Universum History

Ein Leben als Wundarzt - Chirurgie des Mittelalters

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Die Pioniere der modernen Medizin

Wundärzte und ihre Heilkunst genießen ein hohes Ansehen in der Gesellschaft des Mittelalters. Sie operieren am offenen Schädel, amputieren, behandeln Verbrennungen und Infektionen. Die „Universum History“-Dokumentation „Ein Leben als Wundarzt – Chirurgie des Mittelalters“ von Sigrun Laste, Thomas Lischak und Jochen Ruderer (ORF-Bearbeitung: Ronja Scherzinger) zeigt am Freitag, dem 29. Juli, um 22.35 Uhr in ORF 2 am Beispiel des fiktiven Arztes Jakob Althus im mittelalterlichen Frankfurt am Main die Methoden der Pioniere der modernen Medizin.

ORF/ZDF/Karsten Flögel
Im Bild: Auf dem Markt ist das Gedränge in der engen Stadt besonders groß.

Austausch von Waren und Wissen in Frankfurt am Main

In der Reichsstadt Frankfurt am Main schlägt im ausgehenden Mittelalter bereits der Puls der neuen Zeit: Der Tuchhandel und die Messe haben die Stadt zum „Kaufhaus der Deutschen“ gemacht, in dem Waren und Wissen aus aller Welt gehandelt werden. Johannes Gutenberg initiiert mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern eine technische Revolution. Und in Frankfurt lassen sich Könige wählen und krönen. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen aber auch, dass Frankfurt weit entfernt ist von den Standards einer modernen Stadt. Das tägliche Leben folgt damals dem mittelalterlichen Weltbild einer unantastbaren göttlichen Ordnung der Dinge. Dekrete, berufsständische Regelwerke der Zünfte und Benimmbücher regeln pedantisch den Alltag. Müll und Kloake stehen zentimeterhoch auf den Gassen der Stadt; wird der Unrat zu hoch, wird einfach neues Pflaster verlegt. So ist auch für den Wundarzt Jakob Althus Hygiene oberste Pflicht, etwa das regelmäßige Waschen der Hände.

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Im Bild: Körperteile von Toten galten in der Medizin des Mittelalters als besonders wirksames Allheilmittel.

Im Alltag des Mittelalters

Ein Team der Universität Odense in Dänemark konnte rekonstruieren, dass mittelalterliche Wundärzte hochkomplizierte Verletzungen erfolgreich operierten. Und an der Universität Nottingham wurde eine mittelalterliche Augensalbe getestet und erwies sich als hochwirksam gegen multiresistente Krankenhauskeime.

Das Leben von Kaisern und Königinnen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen Blick auf unsere Geschichte. Internationale Wissenschafter/innen helfen, das Alltagsleben im ausgehenden Mittelalter zu rekonstruieren, in aufwendigen Spielszenen erweckt „Universum History“ das mittelalterliche Frankfurt und den Alltag seiner Bewohner/innen wieder zum Leben.

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Im Bild: Da es keine Kühlmöglichkeiten gab, kauften die Menschen fast jeden Tag auf dem Markt ein.

Gestaltung

Sigrun Laste

Thomas Lischak

Jochen Ruderer

Bearbeitung

Ronja Scherzinger