Universum History

Der Eiffelturm - Ikone der Moderne

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Früher galt er als „hässlich“, heute als das Wahrzeichen Frankreichs: Der Eiffelturm.

Anlässlich der Weltausstellung 1889 in Paris bekam die Stadt ein außergewöhnliches Bauwerk: den Eiffelturm. Die „eiserne Lady“ vereinte Modernität und Ingenieurskunst der damaligen Zeit, schnell wurde sie zum Wahrzeichen der Stadt. Zuvor hatte der französische Ingenieur Gustave Eiffel jahrelang dafür gekämpft, im Herzen von Paris den höchsten Turm der Welt zu errichten. Viele Menschen empfanden ihn zu jener Zeit als hässlich und fehl am Platz. Doch trotz aller Widrigkeiten setzte sich Eiffel durch – und errichtete dieses bahnbrechende Monument der Konstruktionstechnik. Ursprünglich sollte der Turm, der heute wie wohl kein anderes Gebäude für Paris steht, nach 20 Jahren wieder abgebaut werden. Doch auch dieses Problem konnte Eiffel im Endeffekt lösen. Diese und viele weitere Herausforderungen, mit denen Gustave Eiffel, historisch wie technisch, beim Bau des 324 Meter hohen Wahrzeichens von Paris zu kämpfen hatte, zeigt „Universum History“ in Matthieu Schwartz’ Dokumentation „Der Eiffelturm – Ikone der Moderne“.

Schwarz-Weiß-Ablichtung des Baus des Pariser Eiffelturms
ORF/Terranoa/Bridgeman
Im Bild: Bau des Pariser Eiffelturm.

Der verrückte Traum des Herrn Eiffel

Heute ist der Eiffelturm aus Paris nicht mehr wegzudenken. Wie die Trikolore oder die Marseillaise gehört dieses Meisterwerk der Baukunst zu Frankreich. Bis der höchste Turm errichtet war, musste Gustave Eiffel allerdings mit allerlei Hindernissen fertig werden. Einerseits waren da die hohen Baukosten. Außerdem wurde die Eisenkonstruktion zur damaligen Zeit als Akt der Aggression gesehen. Das Material wurde mit der Industrie verknüpft, edle Bauwerke wurden aus Stein errichtet. Auch die Anrainerinnen und Anrainer wehrten sich gegen den hässlichen Turm. Doch am Ende wurde Gustave Eiffels verrückter Traum trotzdem war. In nur zwei Jahren, zwei Monaten und fünf Tagen wurde der höchste Turm der Welt errichtet.

Eine Hand zeichnet den Entwurf des Pariser Eiffelturms
ORF/Terranoa/Martange
Im Bild: Entwurf des Eiffelturms.

Die Geschichte begann in Levallois-Perret, einem Vorort von Paris. Hier träumten im Juni 1884 zwei völlig Unbekannte davon, den höchsten Turm der Welt zu errichten. Maurice Koechlin und Émile Nouguier, beide Ingenieure unter 30, arbeiteten in einem Architekturbüro, das auf Brücken und Bahnstationen spezialisiert war. Sie waren dabei, das herausragendste Bauwerk des Jahrhunderts zu entwerfen. Auf den ersten Blick sah ihr Entwurf aus wie ein gewöhnlicher Strommast der heutigen Zeit. Doch dieser „Mast“ sollte über 300 Meter hoch werden. Der höchste Turm der Welt, das Washington Monument, war gerade fertiggestellt worden. Es ragte 169 Meter in den Himmel. Nun mussten die beiden ambitionierten Ingenieure noch ihren Chef überzeugen: Gustave Eiffel. Dieser hatte schon mit anderen Eisenkonstruktionen Furore gemacht. Etwa mit dem Viadukt von Garabit im Massif Central. Die damals höchste Brücke der Welt erhebt sich über 120 Meter über das Flusstal.

 Technische und finanzielle Herausforderung

Eiffel war schnell überzeugt. Nun lag es in seinen Händen, die gigantische Konstruktion in die Tat umzusetzen. 1886 fand er einen Verbündeten in Édouard Lockroy, dem damaligen Handelsminister. Dieser war auch für die kommende Weltausstellung zuständig. In weniger als drei Jahren sollte der Turm fertiggestellt werden – bis zum 31. Mai 1889. Der Bauplatz sollte das Champ de Mars sein. Die Fundamente mussten so stabil und ausgeklügelt sein, dass der Turm nicht umfallen würde. Unzählige technische und finanzielle Herausforderungen mussten gelöst werden, bis diese Ikone der Moderne sich über Paris erhob.

Eiffelturm von unten fotogorafiert
ORF/Terranoa/Getty Image
Im Bild: Eiffelturm von unten.

Gestaltung

Matthieu Schwartz

Bearbeitung

Margarita Pribyl