
Universum History
Freiheit für die Ukraine - Der Traum des Wilhelm von Habsburg
August 1947: Ein hochgewachsener Mann wird am Wiener Südbahnhof von Sowjetsoldaten in ein Auto gezerrt. Kurz darauf besteigen sie mit ihm ein Flugzeug Richtung Kiew. Er wird verhört, wochen- und monatelang. Genau ein Jahr später ist er tot. Sein Name: Wilhelm Franz Joseph Karl von Habsburg-Lothringen.

„Wilhelm der Bestickte“
Wer war dieser Wilhelm von Habsburg, der König der Ukraine werden wollte und dort heute noch immer “Vasyl Vyshyvanyi” – „Wilhelm der Bestickte“ - genannt wird, da er unter seiner Uniform immer ein ukrainisches Hemd trug?
In den dramatisch-turbulenten Ereignissen des 20. Jahrhunderts ist dieser Habsburger fast völlig in Vergessenheit geraten. Dabei ist seine Geschichte auch die Geschichte vom Werden einer Nation, es ist die Geschichte von der Suche eines Volkes nach seinem Platz im habsburgischen Vielvölkerreich, nach seiner politischen Bestimmung, die Geschichte vom Kampf eines Landes um Einheit und Unabhängigkeit.

Vom Leben und Traum des Erzherzogs
Die Spieldokumentation folgt den Spuren Erzherzogs Wilhelm von Österreich von seinen Kindheitstagen an der Adria bis in die heutige Westukraine, wo er als Offizier der k.u.k. Armee ein eigenes Regiment befehligte. Zu dieser Zeit entwickelte Wilhelm seine romantische Zuneigung für das Volk der Ruthenen, wie die Ukrainer in der Habsburgermonarchie bezeichnet wurden. Zu Wort kommen Historiker aus Österreich, der Ukraine und den USA, die Wilhelms politische Aktivitäten im Kontext der wechselvollen und blutigen Geschichte des 20. Jahrhunderts bewerten. Historisches Archivmaterial und Bilder der verschiedenen Handlungsorte sollen dem Zuschauer helfen, sich geographisch und historisch zu orientieren. Die erstmals zugänglichen Verhörprotokolle des früheren sowjetischen Geheimdienstes KGB bilden die Grundlage für Spielszenen, die uns den Menschen Wilhelm von Habsburg näherbringen. Eine Koproduktion von ORF, 3sat und GS-Film.
Gestaltung
Gernot Stadler
Björn Kölz
Bearbeitung
Josef Peter Glanz